Die Gewerkschaft Verdi fordert für ihre Mitglieder im Bereich Handel mehr Stundenlohn. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, setzt sie diese Woche einen Streikschwerpunkt in Sulzbach-Rosenberg. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat gemäß einer Pressemitteilung die Beschäftigten des Stahlgruber Logistikzentrums zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. 180 Beschäftigte seien den Streikaufruf gefolgt. „Sie setzen damit ein deutliches Zeichen gegenüber dem Arbeitgeber, der Mitglied in der Verhandlungskommission des Arbeitgeberverbandes ist“, schreibt die Gewerkschaft. Die Streikenden von Stahlgruber versammelten sich am Montag, 26. Juni, um 8 Uhr zu einer Streikkundgebung vor dem Tor des Logistikzentrums. Die anschließende Streikversammlung fand im Gasthof Ritter in Hahnbach statt.
Wie die Streikenden angaben, reiche das Angebot der Arbeitgeberseite nicht mal bis zum 15. des Monats. Sie sprechen sich für existenzsichernde Einkommenserhöhungen aus, um ihr Leben bestreiten zu können. „Wir zeigen deutlich, was wir von den bisherigen unverschämten Dumpingangebot der Arbeitgeber und der fehlenden Wertschätzung für unsere Arbeit halten“, zitiert Verdi die Meinung vieler Streikenden.
„Beschäftigte im Handel werden unterdurchschnittlich bezahlt, sind aber überdurchschnittlich belastet und flexibilisiert. Die Preissteigerungen treffen sie härter als viele andere Menschen. Deshalb sind sie so sauer und deshalb ist die Streikbereitschaft hoch“, erklärte Christin Rappl, Gewerkschaftsekretärin Handel Verdi-Bezirk Oberpfalz, im Streiklokal.
„Arbeitgeber können nicht länger die Situation ihrer Beschäftigter ignorieren und müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen. Mit ihrer Blockadehaltung am Verhandlungstisch und ihren Dumpingangeboten muss endlich Schluss sein“, erklärte Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel in Hahnbach, der extra aus München anreiste.
Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am 3. Juli in die vierte Runde.
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