Am Anfang war der Bebauungsplan - so könnte man in Abwandlung eines Bibel-Zitates die Prozedur beschreiben, die dem ersten Spatenstich vorausgeht. Der Stadtrat hat immerhin schon die Weichen gestellt und in seiner Sitzung den Flächennutzungs- und Landschaftsplan sowie den Bebauungs- und Grünordnungsplan einstimmig aufgestellt bzw. geändert.
Dringender Bedarf
"Für die Stadt besteht dringender Bedarf, die Betreuung für Kinder sicherzustellen", heißt es in den Beschlussvorschlägen. Deshalb soll im nördlichen Bereich des städtischen Grundstücks Nr. 896 nahe der Straße Schießstätte eine Kindertageseinrichtung mit sechs Gruppen geschaffen werden. Es handelt sich um den ehemaligen TV-Allwetterplatz im Norden des Sportparks unterhalb der Parkplätze. Die Fläche wird künftig offiziell als "sonstiges Sondergebiet" (SO) mit der Zweckbestimmung "Kindertagesstätte" dargestellt. In ihrem nördlichen Bereich ist schon eine provisorische Baustellenzufahrt angelegt, dort soll auch später die Anbindung liegen. In der Ortsstraße verläuft der städtische Abwasserkanal im Mischsystem. Die Kita wird wesentlich tiefer liegen, deswegen muss für sie eine Hebeanlage zum Pumpen des Schmutzwassers in den Kanal vorgesehen werden.
Zudem verläuft quer über das Grundstück die Zuleitung zum Regenrückhaltebecken unterhalb des Allwetterplatzes - das Becken nimmt das Regenwasser von Sauerzapfstraße und der Straße Zum Sportpark auf. Abhängig von der Kita-Planung muss die Leitung verlegt werden.
Restfläche frei
Nun braucht die Stadt aber nicht die gesamte Fläche für die Kita. Ein knappes Drittel, nördlich neben dem Sportpark gelegen, könnte für andere Nutzungen freigegeben werden. Der Sportpark-Betreiber hat bereits Interesse bekundet für einen Anbau oder Parkplätze. Für die Wohnbebauung ist die Restfläche aufgrund der tiefen Lage eher weniger geeignet.
Nun soll als erster Schritt ein Architekt beauftragt werden, Planung und Ausschreibungen (bei Auftragssumme über 210 000 Euro sogar EU-weit) in die Wege zu leiten. Erst dabei geht es um die Details. Wenn alles klappt, könnte Baubeginn im Sommer 2021 sein und die Kita im September 2022 in Betrieb gehen. Potenzielle Betreiber haben sich bereits beworben. Für die derzeitige Kita im Rosenberger Schlössl, die vom BRK-Kreisverband organisiert wird, endet der Mietvertrag im Herbst 2022.
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