"Gottes Barmherzigkeit und Liebe ist in dem Kind Jesus in Bethlehem erschienen." So predigte Pfarrerin Ulrike Häberlein am 1. Feiertag in der Christuskirche. Diese Botschaft wurde in unterschiedlicher Weise über die Feiertage bei einem erweiterten Gottesdienstangebot verkündet. Den Auftakt machte laut Presseinformation des Dekanats Vikarin Rebecca Scherf mit einem Gottesdienst für Eltern und Kleinkinder. Mit Ehemann David Scherf erzählte sie die Weihnachtsgeschichte mit einem Scherenschnitt.
„Gott bleibt nicht auf Abstand. Er kommt uns ganz nahe in einem Kind.“
Dekan Karlhermann Schötz hatte in seiner Predigt in der Christvesper das Thema "Kontakt". Das Kind in der Krippe mache gerade in einer Zeit der Kontaktbeschränkungen deutlich: "Gott bleibt nicht auf Abstand. Er kommt uns ganz nahe in einem Kind". Schötz rief dazu auf, gerade in diesen Tagen andere Kontaktmöglichkeiten zu den Menschen zu nutzen: Telefon und Brief.
Andere Möglichkeiten für den Gottesdienst nutzte die Gemeinde am 1. Feiertag nachmittags mit einem Gottesdienst in Grottenhof. "Es riecht so, wie es damals bei der Geburt von Jesus im Stall auch gerochen hat", leitete Pfarrerin Häberlein ihre Predigt auf dem Bauernhof der Familie Luber ein.
Beim TuS Rosenberg
Pfarrer Dr. Roland Kurz vertritt zur Zeit die Pfarrstelle der Johanniskirche in Rosenberg. Er war mit den Gläubigen ins Fußballstadion des TuS Rosenberg ausgewichen, wo die Gläubigen und der Posaunenchor bei zwei Christvespern auf der Tribüne Platz nahmen. In seiner Predigt am 2. Feiertag lenkte Stadtpfarrer Roland Kurz bereits den Blick auf den Jahreswechsel unter den gegenwärtigen Bedingungen.
Und Corona? Natürlich spielte die Pandemie eine Rolle in den Gottesdiensten. Schon ganz äußerlich. Anmeldung. Mund-Nase-Bedeckung. Kein Gesang, kein gemeinsames "O du fröhliche" und "Stille Nacht". Zugang zur Kirche wie zu einem Hochsicherheitsbereich. Immer wieder Lüften und Reinigen. Wesentlich weniger Besucher als sonst. Waren es in der Christvesper um 17 Uhr meist über 1000 Teilnehmer, so "füllten" dieses Jahr nur rund 100 die Kirche.
Weihnachtsbroschüre und CD
Kirchenmusikdirektor Gerd Hennecke hatte noch vor dem Lockdown mit dem Gospelchor, dem Posaunenchor, der Kantorei und Robert Vogel Weihnachtsmusik aufgenommen. Damit und mit virtuoser Musik an der Orgel bereicherte Hennecke alle Weihnachtsgottesdienste.
Für die CD in der "Offenen Kirche" las Gabi Müller das Weihnachtsevangelium und Geschichten. Diese CD und eine von Vikarin Rebecca Scherf erstellte Weihnachtsbroschüre bildeten die Grundlage für eine Gabe "Weihnachten für Zuhause". Zusätzlich gab es zwei Videogottesdienste der Johanniskirche der Diakoninnen Regina Reymann und Bettina Böhm. Dekan Karlhermann Schötz dankte allen Mitarbeitern und Organisatoren für ihren Einsatz. Pfarrei St. Marien
Um der derzeit außergewöhnlichen Situation gerecht zu werden, verlegte die Pfarrei St. Marien am Heiligen Abend ihre Wortgottesdienste für Kinder auf den Annaberg. Schon das letzte Stück des Weges hinauf zum Freialtar war mit Sternen geschmückt und trotz Kälte und anhaltendem Regen hatten sich viele Familien auf den Weg hinauf zum Annaberg gemacht. Einige Kinder hatten selbst gestaltete Sterne mitgebracht, die später um die Krippe aufgehängt wurden.
Zunächst hieß es von der Gruppe Kleine-Kinder-Kirche unter Leitung von Gemeindereferentin Katharina Laurer und Marcel Papp "Komm, folge dem Stern". Dabei erzählte ein Stern aus seiner Sicht die Herbergssuche von Maria und Josef und die Geburt im Stall von Bethlehem. Als ein Engel den Hirten die frohe Botschaft verkündete, kamen sie und brachten dem Kind ihre einfachen Geschenke wie ein Schaffell, Milch, einen Ball aus Stroh. Alle Rollen des Krippenspiels waren mit Kindern der Familien Papp und Gensch besetzt.
Die Krippenfeier für die größeren Kinder stand unter dem Motto "Das Licht der Hoffnung". Hier wurde die Geschichte der Geburt Jesu als Schattenspiel den Mitfeiernden erzählt. Beide Male wurden so alle Auflagen erfüllt und doch das Geschehen um die Geburt Jesu den Kindern ganz nahe gebracht.
Auch Stadtpfarrer Walter Hellauer ging in der Predigt im Festgottesdienst zur Heiligen Nacht auf die Corona-Krise ein. Er erinnerte an steigende Fallzahlen und an Menschen, die an Weihnachten völlig isoliert sind. Der Geistliche zeigte dann aber den Weg zu Gott, der sich durch seinen Sohn auf das Leben der Menschen ganz einlasse. Herz Jesu Rosenberg
Seelsorger Saju Thomas von der Pfarrei Herz Jesu Rosenberg, der an Heiligabend aus Corona-Gründen drei Gottesdienste für Kinder und Erwachsene anbot, zollte allen Hochachtung, die sich in dieser prekären Situation für das Wohl der Menschen einsetzen. Er dankte auch den Technikern, die es möglich machten, dass die Weihnachtsgottesdienste im Internet verfolgt werden konnten. "Bitte bleiben Sie mit dem relevanten System Jesu immer verbunden, damit keine Viren der Zeit unser Immunsystem des geistlichen Lebens verwirren können", so Pfarrer Saju in seiner Predigt beim-Festgottesdienst.
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