Sulzbach-Rosenberg
07.10.2018 - 09:53 Uhr

Zählteams stehen bereit

Viele Politiker sind schon nervös: Der 14. Oktober könnte für manche zum Schicksalstag werden. Im Wahlamt der Stadt dagegen sieht man die Sache gelassen.

Wenn diesen Sonntag, so wie hier bei der Bundestagswahl 2017, die Urnen geöffnet und die Stimmzettel sortiert werden, heißt es gut 60 000 mal aufpassen, damit jedes Kreuz vermerkt wird. Bild: ge
Wenn diesen Sonntag, so wie hier bei der Bundestagswahl 2017, die Urnen geöffnet und die Stimmzettel sortiert werden, heißt es gut 60 000 mal aufpassen, damit jedes Kreuz vermerkt wird.

(ge) "Wir sind gerüstet", meint Amtsleiterin Rosalia Wendl. Ihr zur Seite stehen am Sonntag nicht nur 220 Wahlhelfer, sondern auch 20 Stadtbedienstete. Aber vor dieser Zuversicht gibt es Vorbereitung und viel Arbeit.

Das Büro strahlt Gelassenheit aus. Rosalia Wendl und Sachgebietsleiter Georg Renner gehen noch einmal die lange Liste der Vorbereitungen durch. Am Sonntag zur Landtags- und Bezirkstagswahl sind 15 119 Wahlberechtigte registriert - das bedeutet über 60 000 Stimmzettel, die sich ab 18 Uhr auf den Tischen der 20 Wahllokale und fünf Briefwahlbezirke türmen werden.

Doch Wendl und Renner wissen, dass sie sich auf eine starke Truppe verlassen können: Die ehrenamtlichen Helfer, meist schon erfahrene Auszähler aus der großen Liste, stehen bereit. Rund 220 werden es sein, zwischen sieben und neun Personen pro Wahllokal oder Bezirk. Alle bekommen zunächst einen Leitfaden. Sie gliedern sich auf in einen Wahlvorstand und einen Schriftführer, deren jeweilige Stellvertreter sowie die Beisitzer. Ihr Einsatz erfolgt in Schichten, um die Öffnungs- und Auszählzeiten gerecht abzudecken. Die Aufwandsentschädigung liegt übrigens bei 40 Euro pro Person.

Der Wahlvorstand ist verantwortlich für sein Wahllokal. Die freiwilligen Helfer sind spätestens um 7.30 Uhr alle vor Ort und bereiten die Wahlkabinen, Urnen, Tische und Sitzgelegenheiten vor. Um 8 Uhr öffnen sich die Türen, und der demokratische Akt beginnt. Die Bürger geben ihre Benachrichtigung ab, die überprüft wird. Dann erhalten sie ihre Stimmzettel, zwei weiße für die Landtags-, zwei blaue für die Bezirkswahl, jeweils Erst- und Zweitstimme.

Nach dem Ankreuzen in der Kabine wird der verschlossene Umschlag in die Urne geworfen, dann bekommt der Wähler sein Häkchen in der Liste der verzeichneten Wahlberechtigten: Er hat sein Stimmrecht ausgeübt. Wer per Briefwahl abstimmen möchte, kann seine Unterlagen bei der Stadt anfordern (siehe Wahlbenachrichtigung) und bis spätestens Mittwoch, 10. Oktober, zurückschicken. Hier geben Wendl und Renner noch einen wichtigen Hinweis: Es ist verboten, im Abstimmungsraum Fotos mit dem Handy zu machen. Um 18 Uhr schließen die Wahllokale, es beginnt die Auszählung - zuerst Landtag, dann Bezirk. Letztere kann sich bis gegen Mitternacht hinziehen.

Georg Renner erwartet aber aufgrund langjähriger Erfahrung, dass gegen 19 Uhr die Schnellmeldung ans Landratsamt abgesetzt werden kann - mit den Ergebnissen der Landtagswahl aus der Stadt Sulzbach-Rosenberg.

Das Auszählen selber (übrigens eine öffentliche Angelegenheit) wird den Wahlhelfern in einer Schulung vermittelt, die sie diesen Donnerstag im Feuerwehrgerätehaus Sulzbach bekommen. Es erfolgt nach bewährtem System. Ist alles erledigt, sind die Schnellmeldungen raus, kümmert sich der Wahlvorstand um die offizielle Niederschrift, und der Koffer mit Stimmzetteln und Protokoll geht ins Wahlamt der Stadt.

Die endgültigen Ergebnisse stellt der Wahlausschuss fest, und im Wahlamt blickt man dann voraus. Am 26. Mai 2019 ist Europawahl, im März 2020 kommen dann die ebenfalls wichtigen Kommunalwahlen. Dann sind Routine und Erfahrung wieder stark gefragt.

 
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