"Gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und gegen Gewalt und Krieg einzustehen", sagte die Fachsekretärin Katrin Wieser von der IG Metall Amberg eingangs der Gedenkfeier zum Antikriegstag am Donnerstag, 1. September. Etwa 40 Teilnehmer waren an das Ehrenmal auf dem Friedhofsberg gekommen.
83 Jahre nach dem Tag, an dem das nationalsozialistische Deutschland den Zweiten Weltkrieg entfesselt hat, rief Wieser auch den 24. Februar 2022 wieder ins Gedächtnis, an dem Russland seinen Angriffskrieg in der Ukraine begonnen habe. "Krieg ist kein gerechtfertigtes Mittel zur Durchsetzung von Interessen. Der Ruf nach Frieden muss noch lauter werden und darf nicht verstummen", mahnte Wieser.
Die anschließende Gedenkrede hielt Roman Lachnitt, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei der Firma ZF in Auerbach. "Hass, Missbrauch und Gewalt sind Vokabeln des Krieges. Sie haben keinen Platz in einer Welt, die wir mitgestalten wollen", betonte er. Am Beispiel eines Einzelschicksals des Zweiten Weltkriegs machte er deutlich, wie machtlos und ausgeliefert die Menschen jener Zeit waren. Ihr Leiden und Sterben dürfe nicht vergessen werden.
Auch Lachnitt spannte den Bogen zu den aktuellen Geschehnissen. "Nach über 70 Jahren sprechen wir auch heute wieder vom Krieg in Europa. Wir alle könnten stundenlang darüber philosophieren, was richtig und was falsch ist. Am Ende aber wird das die Gräben, die sich aktuell durch Deutschland ziehen, nicht füllen." Damit formulierte er einen Appell an Toleranz und die Bereitschaft, offen aufeinander zuzugehen.
Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft legten Katrin Wieser und Roman Lachnitt einen Kranz am Mahnmal nieder. Dann wurden Nelken an die Anwesenden verteilt. Sie legten diese Blumen an den Kranz, um seine Bedeutung zu unterstreichen. Begleitet wurde die Ehrerbietung von dem Lied „Wir sind die Moorsoldaten“, das drei KZ-Häftlinge im KZ Börgermoor bei Papenburg im Emsland gemeinsam verfasst haben.
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