Sulzbach-Rosenberg
15.03.2023 - 11:28 Uhr

Zukunftsinvestitionen bei Werbeartikel-Hersteller Elasto in Sulzbach-Rosenberg und eine Mahnung an die Politik

Vor den Toren Sulzbach-Rosenbergs, im Gewerbegebiet Kauerhof, sitzt ein Global Player der Werbeartikel-Branche. Damit das so bleibt, hat die Firma Elasto 15 Millionen Euro investiert, erfuhr die SPD-Kreistagsfraktion vor Ort.

von mfh

Es waren beeindruckende Zahlen, die der Geschäftsführende Gesellschafter der Firma Elasto, Marcus Sperber, den Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion Amberg-Sulzbach bei ihrem Besuch im Unternehmen vorlegte. Auf 15 Millionen Euro bezifferte er das Gesamtvolumen, das in die Zukunftssicherung der Firma in Sulzbach-Rosenberg investiert worden sei.

Kernstück ist das neue Logistikzentrum, erklärte Sperber. Ein teilautomatisiertes Hochregallager biete 5441 Palettenstellplätze; ein automatisiertes Kleinteilelager mit Fördertechnik verfüge über rund 7.000 Stellflächen. Davor sind vier Arbeitsplätze angesiedelt, an denen Werbeartikel auch in Kleinmengen personalisiert werden können. In diesem Bereich werde Ware auch verpackt und für den Abtransport vorbereitet. An der Rampe könnten drei Lastwagen und ein Sprinter gleichzeitig beladen werden.

Seit 2022 "klimapositiv"

Für die Zukunft erwartet Marcus Sperber zwei bestimmende Themenbereiche. Das sei auf der einen Seite Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Die Elasto GmbH & Co. KG als einer der führenden Werbeartikelhersteller Europas sei sowohl klimapositiv als auch ISCC-Plus-zertifiziert. "Diese beiden Zertifizierungen bilden zusammen einen der bedeutendsten Meilensteine in der Unternehmensgeschichte", ließ Sperber wissen und ergänzte mit Stolz: "Seit 2021 produzieren wir nicht nur klimaneutral, sondern sind ab 2022 auch offiziell durch das Deutsche Institut für Nachhaltigkeit und Ökonomie als klimapositives Unternehmen zertifiziert. Das heißt, dass wir die erzeugten CO2-Emissionen nicht nur ausgleichen, sondern darüber hinaus noch zusätzliches Engagement für die Umwelt betreiben."

Das zweite wichtige Zukunftsthema fasste Sperber unter der Bezeichnung "Fulfillment" zusammen. Der Begriff beschreibe die komplette Abwicklung eines Kundenauftrags. Großkunden kümmerten sich um ihre Werbeartikel nicht mehr selbst, sondern übergäben den kompletten Prozess von der Bestellung über die Herstellung und Lagerung an einen Dienstleister wie die Firma Elasto. Aufträge könnten, je nach Volumen, innerhalb eines Tages erledigt werden. Für Veredelungsmaßnahmen, zum Beispiel Druck oder Gravur, stünden im eigenen Haus mehr als 100 Veredelungsmaschinen zur Verfügung. Der Zeitfaktor werde so zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Sorge um "Made in Germany"

Sperber sparte aber bei seinem Ausblick auf das Morgen die aktuellen Probleme der Wirtschaft nicht aus. Er richtete deutlich mahnende Worte an die Politik: "Heute würden wir wegen der veränderten Bedingungen so eine Investition zweimal diskutieren!" Das einst so hoch geschätzte Markenzeichen "Made in Germany" drohe abzubröckeln. Ein Problem sah er in der Abwanderung von jährlich rund 80.000 Fachkräften, die ihre berufliche Zukunft außerhalb von Deutschland suchten. Elasto habe derzeit zwar keine Probleme, Fachpersonal zu finden, aber er stellte die Frage, wie es aussehen werde, wenn sich die Entwicklung noch einige Jahre so fortsetzen sollte.

Auch wenn sich das Logistikzentrum zum Zeitpunkt ihres Besuchs noch im Aufbau befand, gewannen die Kreistagsmitglieder der SPD auf einem Rundgang durch die neuen Gebäude und die vorhandene Spritzgusshalle einen Eindruck davon, was unter Fulfillment zu verstehen ist.

 
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