In ihrem Polizeibericht vom Donnerstag berichtet die Amberger Polizei von einer Verfolgungsjagd, die sich schließlich über mehrere Stunden ziehen sollte. Die Beamten waren hinter einem flinken Terrier-Mischling her, der für ein handfestes Verkehrschaos auf der B85 zwischen Amberg, der Bundesstraße 85 und Raigering sorgte. Den Angaben zufolge dauerte es rund zwei Stunden, bis der Hund eingefangen und ins Tierheim gebracht werden konnte.
Laut Polizei waren nicht nur die Beamten, sondern auch Mitglieder des Amberg-Sulzbacher Tierschutzvereins daran beteiligt. Unsere Redaktion hat mit einer der mutigen Retterinnen aus dem Tierheim gesprochen. Die Frau möchte aber gerne anonym bleiben. Ihr erster Satz am Telefon: "Die Aktion war schlimm." Schließlich habe man nie ausschließen können, ob nicht doch ein unachtsamer Autofahrer unterwegs ist, der den Hund anfährt. "Das hätte auch schief gehen können", schrieb auch der Tierschutzverein nach der Rettungsaktion auf seiner Facebook-Seite.
Natur hilft Rettern
Zwei Gründe waren es, die den Vierbeiner, der mittlerweile wieder putzmunter bei seiner Besitzerin ist, vor schlimmeren Folgen bewahrt haben. Zum einen das beherzte Eingreifen der Polizeibeamten und der vier ehrenamtlichen Tierschützer, die mit einem Netz ausgerüstet waren. Zum anderen die Natur. Denn wie die Tierschützerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erzählt, war es den Helfern erst möglich, den Hund einzufangen, als er nicht mehr anders konnte und seinen Körperfunktionen freien Lauf lassen musste. "Bis dahin war alles vergebens. Der musste da dann aber sein Geschäft verrichten und hat gerade gedrückt. In dem Moment haben wir das Netz drüber geworfen und dann haben wir ihn endlich gehabt." Ein reiner Segen in diesem Fall für die Ehrenamtlichen vom Tierheim.
Begeistert war der Terrier allerdings nicht von der Aktion mit dem Netz. Die Tierschützerin erzählt: "Er hat dann auch gebellt. Man kann sagen, dass nicht gerade jeder willentlich war, da hinzulangen." Schließlich aber glückte die Rettungsaktion und der Hund kam wenig später ins Amberger Tierheim. Wie der Tierschutzverein berichtet, war das Tier gechipt. Schon kurze Zeit später durfte der kleine Sausewind wieder zurück nach Hause zu seiner Besitzerin.
Eine lange Jagd
Was nun simpel klingt, war alles andere als einfach, wie die Ehrenamtliche weiter berichtet. Bereits gegen 10 Uhr hatte ein aufmerksamer Autofahrer den herrenlosen Hund bei der Polizei gemeldet. "Die haben uns dann zur Verstärkung gerufen, weil sie den Hund nicht erwischt haben." Als die Helfer ankamen, war der Terrier-Mischling schon von Raigering aus Richtung B85 unterwegs. "Da stand der Verkehr schon auf beiden Seiten, als wir an die Stelle gekommen sind", sagt die Tierschützerin. Die Jagd ging weiter und zog sich von der B85 über die Regensburger Straße bis in den Mosacherweg und das angrenzende Wohnviertel.
"Wir haben immer wieder gesehen, dass der kleine Kerl grade zwischen den Autos unterwegs ist." Oft seien die Helfer ganz nah dran gewesen, ihn zu fangen. "Aber jedes Mal, wenn wir kurz davor waren, ihn zu bekommen, ist er unter dem Netz wieder durch gehuscht."
Passanten greifen ein
Wie die Frau mitteilt, war der Autofahrer, der den Hund ursprünglich gemeldet hatte, von Anfang bis zum Ende der Einfangaktion mit dabei. Auch Passanten hätten sich am Fangen beteiligt.
Wie die Tierschützerin schließlich erzählt, war die Besitzerin des Tier ursprünglich mit ihren beiden Hunden am Mariahilfberg unterwegs, als beide Haustiere plötzlich ausbüxten. "Ein Hund ist zurückgekommen, den anderen mussten wir einfangen."
„Bis dahin war alles vergebens. Der musste da dann aber sein Geschäft verrichten und hat gerade gedrückt. In dem Moment haben wir das Netz drüber geworfen.“
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