Im Mittelpunkt stand die Segnung des auf Initiative des OGV renovierten Kehrer-Marterls. Nach Treffpunkt bei der Bäckerei Brandstätter führte der Weg durch das Dorf in Richtung Fußballplatz. Für die Kinder hatte das Wühlmaus-Team, eine Schnitzeljagd vorbereitet. Die Wanderer kamen an verschiedenen Stationen am Wegesrand vorbei, welche die beiden Vorsitzenden, Barbara Winkler und Michaela Baier, erklärten. Darunter das Gust'n-Kreuz, Oudlbeck-Kreuz und Brennerbauern-Kreuz.
Segnung durch Kaplan
Über die Schleif ging es dann zum Kehrer-Marterl mit den drei neuen Votivtafeln: Heilige Gertraud (erste Gärtnerin und Patronin der Gärtner); Heiliger Lambert (Kirchenpatron von Teunz); Heiliger Ambrosius (Patron der Imker: Michl Kehrer ist seit Jahren für den Gartenbau mit seinen Bienen aktiv). Die Segnung nahm der Teunzer Kaplan Willian Akkala vor. Die Kosten für die Votivtafeln, die von Reinhold Hauer aus Trausnitz liebevoll und professionell restauriert wurden, übernahm die Gemeinde Teunz. Außerdem wurde ein neues, mit Gold verziertes Kreuz am Stein angebracht und eine weiße Rose vor dem Denkmal gepflanzt. Vorsitzende Barbara Winkler erklärte die einzelnen Tafeln und das Kreuz. Außerdem überreichten die Wühlmauskinder an ihre frühere Leiterin Augusta Eckl Geschenke zum 80. Geburtstag. Anschließend hielt der ehemalige Kreisheimatpfleger Hubert Teplitzky eine Ansprache. Er habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass dieser Gedenkstein als Zeuge der Vergangenheit in einem gutem Zustand erhalten bleibt. Denn es liege schon zwölf Jahre zurück, als er sich zusammen mit Anton Brand daran gemacht hatte, die Klein- und Flurdenkmale der Pfarrei Teunz zu erfassen. Jedes der rund 70 Objekte wurde erfasst, aufgemessen, fotografiert und schließlich digitalisiert (Näheres auf der Homepage der Pfarrei Teunz).
Der Anlass der Errichtung konnte beim Kehrer-Marterl nicht mehr erfahren werden, so Teplitzky, Aber eine Verbindung zur Bruderschaft "Zum unbefleckten Herzen Mariä und das Gebet für die Bekehrung der Sünder" (siehe Kasten) sei naheliegend. Bei der Erfassung sei aufgefallen, dass gerade dieser so seltene Bildstock - selten, weil er im Pfeiler ein Herz mit den eingravierten Buchstaben "J. Z." und darunter "I.B." mit der Jahresangabe 1859 enthielt - etwas verlassen wirkte. Vor dem Bildstock befanden sich zwar im Sommer Blumen, jedoch waren die Initialen in dem Herz kaum mehr lesbar. Anhand der damals erstellten Fotografien konnten die Buchstaben vergrößert und lesbar gemacht werden.
"Mir war damals als Kreisheimatpfleger sehr daran gelegen, mich um den Erhalt des Bildstockes zu bemühen", sagte Teplitzky. Er wandte sich an Kirchenpfleger Josef Pflug und bat ihn, Ausschau zu halten, ob nicht ein Verein diese Aufgabe übernehmen könnte. Im Hinterkopf hatte er die positiven Erfahrungen mit den Gartenbauvereinen Pullenried, Wildstein und Wildeppenried. Jedoch konnte die damalige Vorstandschaft wegen anderer anstehender Arbeiten diesem Ansinnen nicht nachkommen. Um so überraschter sei er gewesen, als er 2017, vier Jahre nach Niederlegung des Ehrenamtes, die erfreuliche Mitteilung erhielt: Der OGV Teunz steht der Angelegenheit recht positiv gegenüber. Mit Putzeimern rückten die Damen an und reinigten den Stein zunächst mit Wurzelbürsten, zogen mit Farbe das Herz mit den Anfangsbuchstaben des vermutlich damaligen Besitzers sowie die Jahreszahl der Errichtung nach.
Ausklang im Pfarrheim
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein wunderschöner Bildstock mit drei neu eingesetzten Heiligenbildern sowie einem vergoldeten Kreuz-Aufsatz. Teplitzky gratulierte Barbara Winkler mit ihrem Team zu diesen Erfolg und dankte der Gemeinde mit Bürgermeister Norbert Eckl für die finanzielle Hilfe. Anschließend wanderte die Gruppe zurück nach Teunz. Der Nachmittag klang im Pfarrheim bei einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen aus.
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