"Der Rohbau steht, es geht voran", freut sich Bürgermeister Walter Schauer beim Blick auf die Baustelle "alte Schule". Hier ist gerade eine Wohnanlage für ambulant betreutes Wohnen mit Tagespflege-Einrichtung im Entstehen. Dabei ist die Gemeinde eigentlich schon außen vor, seit sie den Altbau über Erbbaurecht an einen Investor übergeben hat. Auch der neue Anbau hat den Spatenstich schon ein paar Monate hinter sich.
Was über die Kräfte der Kommune gegangen wäre, stemmt nun die Pro-Big Projekt GmbH. Auf 2,7 Millionen Euro sind Um- und Anbau veranschlagt. Als Betreiber und Generalmieter steht längt der Pflegedienst GPZ aus Eslarn von Stefan Hammerl fest. Und die ersten Interessenten für Apartments und Tagespflege gibt es auch schon. "Wenn hier später weiße Wände sind, dann sieht das noch freundlicher aus", meint der Bürgermeister beim Rundgang durch die früheren Klassenzimmer, die jetzt in überschaubare Apartments unterteilt sind.
Noch ist der Blick ins Grüne durch Gerüst und Baumaterial verstellt. "Ganz so hoch werden die Räume nicht, hier kommen noch abgehängte Decken rein", erläutert Schauer und deutet auf eine Verbindungstür, die auch mal eine Kombination aus zwei Wohneinheiten ermöglicht. Der geräumige Flur sei ideal für Rollstuhl und Rollator, und gleich neben der Treppe ist schon der Deckendurchbruch erfolgt für einen Aufzug. Von den insgesamt 17 Apartments werden 13 im Altbau realisiert, 4 werden über den Räumen der Tagespflege im neuen Anbau eingerichtet. Für die Tagespflege-Einrichtung gibt es einen separaten Eingang, der barrierefrei ist. Sie bietet Platz für 12 bis 15 Senioren, die bei ihrem Aufenthalt zwei Terrassen nutzen können. "Und für die Apartments im ersten Stock ist ebenfalls eine Dachterrasse geplant", berichtet der Bürgermeister und verweist nicht ohne Stolz auf jeweils vier schon "sehr konkrete" Interessenten jeweils für Tagespflege und Apartments. Noch ein dreiviertel Jahr bis zur Fertigstellung und ein Viertel schon vergeben, das sei doch eine gute Bilanz.
Pionierarbeit
"Wir sind bislang im Landkreis die einzige Einrichtung, die eine eigenständige Tagespflege anbietet", streicht Schauer das Alleinstellungsmerkmal des Thansteiner Komplexes heraus, der nicht wie die übrigen Einrichtungen an ein Senioren- oder Pflegeheim gekoppelt ist. "Darauf sind wir stolz", stellt er angesichts dieser Pionierarbeit klar. Während anderswo Pflegepersonal Mangelware ist, gibt es in Thanstein inzwischen schon Anfragen aus der Gemeinde und den umliegenden Orten von Leuten, die gerne hier arbeiten wollen. Auch was den Zeitplan betrifft, ist Schauer zufrieden: "Ich gehe davon aus, dass die ersten Bewohner im März einziehen können, es wäre ideal, wenn wir das schaffen."
Sgrafitto bleibt
Wer will, darf dann auch eigene Möbel mitbringen, die Küche ist allerdings bereits eingebaut. Die Gemeinde hat sich dann endgültig von einer finanziellen Last befreit, die der Leerstand mit seiner nicht mehr ansprechenden Fassade mit sich gebracht hätte. "Statt dessen erfährt der Ort nun eine Aufwertung", freut sich der Bürgermeister. Und an die alte Schule erinnert noch immer das Sgrafitto gleich neben dem Eingang, das in die Senioren-Ära übernommen wird.
Wir sind bislang im Landkreis die einzige Einrichtung, die eine eigenständige Tagespflege anbietet.
























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