Im Dorfgemeinschaftshaus in Kulz fand die zweite Arbeitskreissitzung der Flurwerkstatt Thanstein-Tännesried statt. Erneut war das Interesse groß: Zusammen mit Bürgermeister Walter Schauer hieß Bauoberrat Martin Stahr vom Amt für Ländliche Entwicklung über 30 Grundstücksbesitzer willkommen. Nachdem beim ersten Treffen und per Online-Abfrage erste Ideen für mögliche Wegtrassen sowie weitere Vorschläge eingereicht wurden, stellten die Verantwortlichen nun erste Resultate vor.
Projektleiter Martin Stahr ging zunächst auf die Ergebnisse der Online-Abfrage ein. Es habe sich gezeigt, dass die Mehrheit der Grundstücksbesitzer einem Verfahren positiv gegenüber stehe. Es würden die Chancen gesehen, wie beispielsweise auf eine zeitgemäße und sichere Erschließung. Stahr machte aber auch nochmals deutlich, dass man sich aktuell in einer reinen Konzeptphase befinde. Es gelte herauszufinden, ob zu einem späteren Zeitpunkt ein Flurneuordnungsverfahren stattfinden kann. Weitere Vorschläge und Änderungen können bei kommenden Treffen einfließen.
Landschaftsarchitekt Gottfried Blank zeigte den bisherigen Planungsstand auf der Wegkarte. Eine Erosionskarte machte deutlich, dass bei den Planungen auch der potentielle Bodenabtrag im Auge behalten werden müsse. Der Blick auf die Themenkarte zeigte, dass für das Verfahrensgebiet eine beachtliche Fläche von rund 410 Hektar in Frage käme. Etwa 38 Hektar davon sind Waldfläche.
Blank verdeutlichte, dass für Ausgleichsmaßnahmen nicht nur unnütze Restflächen herangezogen werden dürfen. Es sollten auch Strukturen bei Hauptwegen genutzt werden, zum Beispiel für ökologische Weg-Seitengräben. Besonders interessiert zeigten sich die Teilnehmer bei der Diskussion über die verschiedenen Bautypen, die für Verbindungswege und Hauptwirtschaftswege möglich sind.
Falls ein Verfahren eingeleitet werden würde, muss der dafür zu wählende Vorstand zusammen mit Eigentümern und Planern festlegen, welche Maßnahmen wann umgesetzt werden, so die Projektverantwortlichen. Bei den möglichen Kosten für die Grundstücksanbieter könne in dieser Phase noch keine verlässliche Aussagen getroffen werden. Die Online-Befragung zeigte aber, dass die Mehrheit bei einer Förderung von 85 Prozent durch das Amt für ländliche Entwicklung einen Eigenbetrag von 800 und 1000 Euro pro Hektar erwarten würde. Bauoberrat Martin Stahr fügte hinzu, dass durch langfristige Pachtmaßnahmen und ein ökologisches Verfahren die Kosten generell erneut reduziert werden können.
In einem nächsten Schritt sollen im September in vier Gruppen Flurbegehungen stattfinden. Am Freitag, 11. September, um 15 Uhr starten die ersten beiden Gruppen, am Samstag, 12. September, um 13 Uhr die weiteren. Die Führungen werden vom Büro Blank begleitet und sollen in eine Diskussion über die geplanten Wegnetze münden. Die Umsetzbarkeit soll ebenfalls geprüft, aber auch weitere Ideen gesammelt werden. Planungsergebnisse, Gruppeneinteilung und Treffpunkte können auf der Internetseite der Verwaltungsgemeinschaft Neunburg unter "Thanstein" eingesehen werden.
Außerdem findet am Freitag, 14. August, um 14 Uhr eine Exkursion nach Kleinwinklarn statt, um sich über Wegebautypen und deren Umsetzung im dortigen Flurneuordnungsverfahren zu informieren. Da die Teilnahme zu allen Terminen nur in begrenzter Anzahl möglich ist, ist eine Anmeldung bei Bürgermeister Walter Schauer oder Franz Mühlbauer nötig.
Weitere Infos zur möglichen Flurneuordnung finden sich auf der Homepage der VG Neunburg.
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