Zum Auftakt der Thansüßer Kirwa machten sich am Samstag bereits um 6 Uhr sechs Männer in den Privatwald von Thomas Prölß auf, um den von ihm gestifteten Kirwabaum zu fällen und einzuholen. Zur Stärkung gab es vor dem Baumaufstellen gegrillte Bratwürste und "Hopfentee". Kirwamoila flochten derweil Sternenkränze. Unter dem Kommando von Philipp Grünbauer brachten 30 Mann die 28 Meter lange Fichte mit Goißn, unterstützt vom Michlhansl mit dem Teleskoplader, in 60 Minuten in die Höhe. Mit einer Lichterkette an der Spitze leuchtet das Kirwasymbol bei Dunkelheit.
Das renovierte und neu gestaltete Dorfgemeinschaftshaus – es wird am 8. Februar 2025 eingeweiht – wurde am Abend einem ersten Test unterzogen. Der Saal war gefüllt, als nach der familiär bedingten Absage der „Narrischn“ die Gruppe „Dei Vo Gestern“ den Abend retteten und für eine volle Tanzfläche und Super-Stimmung sorgten. Der Glühwein-Pavillon und die Kellerbar waren belagert. An Feuertonnen wurde der Kirwabaum bewacht.
In beiden Kirchen waren die Kirwaleit bei den Gottesdiensten zu sehen. In St. Katharina stellte Pfarrer Benny Joseph die Frage: „Was macht eine Kirche aus?“ Der Seugaster Schützenchor und die Stubenmusi beeindruckten unter der Leitung von Hans Siegert mit der „Greisinger Messe“ und „Schutzfrau des Bayernlandes“. Organist Armin Spies begleitete auch die gemeinsam gesungene Bayernhymne. Zum Einzug der Kirwaleit in die evangelische Katharinen-Kirche spielte der Posaunenchor unter Leitung von Heiner Müller ein „Leichtes Bläserstück“ von Brödel. „Das Kirchweihfest erinnert daran, dass wir jede Lebenslage mit unserem Gotteshaus verbinden dürfen“, sagte Pfarrer Matthias Weih.
Etwa 300 Zuschauer, unter ihnen viele Kaltenbrunner, spendeten am Nachmittag wiederholt Beifall während des 45-minütigen Auftritts der 16 Paare, die, von den Hohlweglauerern begleitet, den Baum austanzten. „Die habn's drauf“, meinte ein Etzelwanger Kirwabursch. „Kirwapaare kann niemand trennen, Kirwapaare sind nie allein, weil sie alles im Leben können, füreinander da zu sein“, sangen sie, immer wieder angefeuert vom Kirwaverein-Präsidenten Jakob Kummer. Maria Dreyer, Lena und Theresa Luber hatten die Tänze einstudiert.
Schließlich erklang der Walzer. In jedem der zwei Blumensträuße verbarg sich ein Zettel. "Glück gehabt" meinten Franziska Weiß und Timo Schönberger, die zu Vize-Ehren kamen. Somit wurden Jakob Kummer und Lena Luber zum neuen Oberkirwapaar gekürt. Rasch war der Saal gefüllt, die dort angebotenen Kuchen und Torten waren sehr gefragt.
Der Frühschoppen leitete den Kirwamontag ein. Stefan Blind fungierte als Küchenchef. Mittags wurden 200 Gerichte ausgegeben. Am Nachmittag zog der Kirwabär mit Gefolge durchs Dorf. Zur Musik der Barsprinter ging die zünftige Gaudi dann weiter. Bei der Verlosung von rund 30 Preisen gewann Max Neumann vom Weiler Schickenhof den Kirwabaum und Jonas Hausner aus Luhe den 150-Euro-Einkaufsgutschein. „Grandios, gelungen und friedlich“, lautete das abschließende Resümee des Präsidenten Jakob Kummer.
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