Thansüß bei Freihung
25.11.2025 - 13:58 Uhr

Zünftiger Tanz um den Kirwabaum bei Minusgraden in Thansüß

Das Einsammeln der Moidln mit dem Leiterwagen fiel in diesem Jahr bei der Kirchweih in Thansüß wegen der Kälte aus. Aber der Kirwabaum wurde auch noch bei minus 14 Grad erfolgreich bewacht.

„Sankt Kathrein lässt den Winter herein,“ besagt die Bauernregel. Just zum Kirwa-Wochenende kam die Kälte, was die Thansüßer nicht im Geringsten davon abhielt, die Weihe der katholischen Kirche zu feiern. 90 Jahre ist sie heuer geworden und Samstagabend gedachte man dieser Grundsteinlegung in dem Kirchlein St. Katharina.

Am Sonntag wurde dazu in der gleichnamigen evangelischen Kirche der Kirchweihgottesdienst mit Pfarrer Matthias Weih gehalten. Nachdem der Samstag mit Kränzebinden und Baumaufstellen, Barbesuch mit musikalischer Umrahmung durch D’ Übler Boum ausgefüllt war, folgte nach dem Gottesdienst die Vorbereitung aufs Baumaustanzen. Um 14.30 Uhr war es so weit und unter Juchzern und "Gurzern" versammelte man sich um den Baum, wo die Bierkrüge standen.

Glühwein statt Bier

Ob in den Bierkrügen auch Glühwein war? Jedenfalls hielt sich zumindest am Sonntag der Glühweinkonsum mit dem Bierausschank die Waage. Das Pils fiel ohnehin den Temperaturen zum Opfer, weil es bei den minus 14 Grad in der Nacht zuvor eingefroren war. Die Kirwaburschen, die den Baum bewachten, fanden es dank ihren Feuertonnen aber noch ganz erträglich, wenn auch das Wochenende insgesamt die 18 Paare an ihre Grenzen brachte.

‚D‘ Hohlweglauerer‘ aus Etzenricht begleiteten musikalisch das Austanzen. Nach ungefähr 25 Minuten konnten sich Marie Meyer und Paul Högl als Oberkirwapaar beglückwünschen lassen. Die beiden tanzen seit drei Jahren miteinander. Sie ist eine Thansüßerin, und er stammt aus Vilseck.

Kostüme fürs Kirwapaar

Der Brauch in dem 377-Seelen-Ort will es, dass in den Körben am Baum nicht das übliche Schultertuch für sie beziehungsweise Filzhut für ihn drin sind, sondern eine originelle Verkleidung. Die Boum besorgten eine Pippi Langstrumpf Ausstattung für Marie und die Moidln ein Cheerleader-Dress für Paul. Anschließend ging es schnell in das warme Dorfgemeinschaftshaus zum Aufwärmen.

Ein reiches Kuchenbüfett versorgte die Besucher im berstend vollen Saal. Am Montag versorgte die örtliche Feuerwehr von früh bis abends mit guter Küche. Am Abend klang das dreitägige Fest der Kirwajugend mit den "D’ Barsprintern" aus, stets dem Kirwaleit-Motto folgend: „Jung, wild, voll(er) Freid, dös san Thansiasser Kirwaleit“.

„Zu Kathrein stell den Tanz ein“ ist ein weiterer Brauchtumsspruch, der die Kirwasaison – und in früheren Jahren die Tanzsaison bis Weihnachten – beendete. Im kommenden Jahr geht’s im April wieder weiter mit „Drei Tag gemmer nimmer hoam.“

 
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