Die Wahl um das Bürgermeisteramt in Theisseil im Landkreis Neustadt/WN ist entschieden: Mit 60,3 Prozent der insgesamt 750 abgegebenen Stimmen setzt sich CSU-Mann Johannes Kett gegen seinen Kontrahenten von den Freien Wählern Oswald Lingl durch. Lingl, der zum dritten Mal angetreten war, kommt auf 39 Prozent. Wieder zeigen die Theisseiler mit einer sehr guten Wahlbeteiligung von 77 Prozent, dass sie ein Wörtchen mitreden möchten bei der Entscheidung, wer das Erbe von der im Juni verstorbenen Bürgermeisterin Marianne Rauh antritt. Kett und Lingl waren die einzigen Kandidaten, die sich zur Wahl stellten.
Die Stimmung im Gemeindehaus in Letzau ist kurz vor dem Schließen des Wahllokals sehr ruhig. Nur wenige Minuten vor 18 Uhr wirft ein Pärchen mit Baby noch schnell seine Wahlzettel in die Urne. Der Wahlausschuss um Leiter Florian Neumann sitzt entspannt im großen Saal. Die Theisseiler haben den ganzen verregneten Sonntag über die Möglichkeit genutzt, ihre Stimme abzugeben. 383 Wähler hatten ihr Kreuz per Brief gemacht, das entspricht satten 51 Prozent. Als das Ergebnis dieser Briefwahl im Saal durchsickert, gibt es einen ersten Trend: Kett liegt hier vorn. Recht zügig sind dann auch die Urnenwahlzettel ausgezählt. Am Ende ist es ein deutlicher Sieg für den 36-jährigen Regierungsbeamten Kett: Er erhält 451 Stimmen, Oswald Lingl nur 292.
Der unterlegene Mitbewerber ist einer der Ersten, der Kett die Hand reicht und zum Sieg gratuliert. In seiner ersten kleinen Dankesrede wendet sich Kett dankbar an die Bürgerinnen und Bürger, die ihm das Vertrauen ausgesprochen hätten. Er werde sich für ein gutes Miteinander einsetzen und gemeinsam mit der Bevölkerung die anstehenden Aufgaben angehen. Der CSU-Mann, der sich neben den Glückwünschen von zweitem Bürgermeister Karl Völkl auch über die Gratulation von Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger freut, wolle sich vor allem darum bemühen, dass die 14 Ortsteile weiter gut zusammenwachsen. Die Feier mit seinen Helfern, die ihn in den letzten Wochen unterstützt haben, sei schon organisiert: "Wir haben ein Heimspiel im Gasthaus Kett. Mein Vater hat das Wirtshaus dafür heute Abend reaktiviert."
Die Stimmung im unterlegenen Lager der Freien Wähler ist natürlich gedrückt. Oswald Lingl gibt zu, dass er die Lage anders eingeschätzt hatte: "Natürlich habe ich damit gerechnet, dass ich es schaffe. Sonst wäre ich ja nicht angetreten. Die Resonanz bei den Bürgergesprächen war auch sehr gut. Ich bin schon überrascht, dass es so deutlich ausgefallen ist. Ich dachte, dass es enger wird." Der 61-jährige Handelsfachwirt hat aber kein Problem damit: "Das ist der Wählerwille. Den muss man akzeptieren." Die CSU habe seiner Meinung nach gezeigt, dass sie zusammensteht. Er werde jetzt zu seiner Familie gehen "und erst mal ein Seidel Bier trinken", sagt Lingl mit einem Schmunzeln.
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