Bei der Eröffnung Landrat Richard Reisinger dankte der Kuratorin der neuen Ausstellung im Kultur-Schloss Theuern, Ulrike Laufer, und den Gestaltern vom Medienbüro bauer & bauer sowie allen Unterstützern und Förderern, die zur Realisierung der neuen Ausstellung beigetragen haben. Laufer hatte bereits für die Konzeption „Made in Germany – Made in Ostbayern“, eine weitere Dauerausstellung, die seit 2021 im Schloss läuft, verantwortlich gezeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt.
"Die Ausstellung ruft ins Bewusstsein, dass trotz internationaler Konkurrenz sich bis heute einige Oberpfälzer Glas- und Porzellanhersteller auf dem Weltmarkt behaupten und insbesondere in Hightech-Sparten Spitzenstellungen einnehmen", führte der Landrat in seiner Begrüßung aus. „Glas und Porzellan sind deshalb nicht nur im historischen Sinne Kernsparten der ostbayerischen Wirtschaft, sondern auch wichtige Bestandteile der Oberpfälzer Selbstwahrnehmung und Kultur“, hob Reisinger hervor.
Museumsleiter Martin Schreiner gab den Ehrengästen vor dem Rundgang durch die Ausstellung eine kurze wissenschaftliche Einführung ins Thema. Die Glas- und Porzellanherstellung spiele in Ostbayern eine bedeutende Rolle, erläuterte Schreiner, was vor allem auf die regionale Verfügbarkeit von Rohstoffen, wie zum Beispiel Quarz, Feldspat und Kaolin, und die Anbindung an überregionale Handelsnetzwerke zurückzuführen sei.
Unter dem Titel „Lebensart und Tafelfreude“ wurde die Dauerausstellung des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern zu Glas, Porzellan und Steingut Schreiner zufolge völlig neu konzipiert und gestaltet. "Der thematische Dreiklang, der das Grundkonzept des Hauses bildet, Markt – Mensch – Technik, wird mit der Präsentation wieder aufgegriffen", so der Museumsleiter.
Leitfrage der Inszenierung sei die Wirkung von Schönheit und Ästhetik auf Kultur und Konsum. Es gehe um menschliche Bedürfnisse zwischen technischen Möglichkeiten und Marktangeboten, dem Streben nach Schönheit, Hofkultur und Bürgerstolz, Lebensart und Tafelfreuden im Spiegel technischer und wirtschaftlicher Möglichkeiten. „Die Objekte der Sammlungen Glas, Steingut und Porzellan standen und stehen dabei im Spannungsfeld zwischen Industrie und Ästhetik und den Wünschen und Vorstellungen der Menschen: Der Mensch macht die Objekte, aber diese Objekte machen auch etwas mit den Menschen“, stellte Schreiner fest.
Die neue Dauerausstellung sorgt für neuen, zusätzlichen Glanz im Kultur-Schloss Theuern, heißt es in der Pressemitteilung. Die Bestände des Museums umfassen Stücke der Alltags-, Fest- und Wirtshauskultur aus drei Jahrhunderten. Sie zeugen vom wachsenden Wohlstand, von Lebensart und Tafelfreude, von der Begeisterung für technisches Know-how und künstlerische Vielfalt. Die Bevölkerung, egal ob jung oder alt, ist nun eingeladen, sich auf eine Reise durch die Geschichte des Porzellans zu begeben.
Das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern im Kultur-Schloss Theuern ist dienstags bis samstags von 9 bis 17 Uhr geöffnet sowie sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen zwei Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche einen Euro. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Museum sind online (www.kultur-schloss-theuern.de) abrufbar.
Fünf Dauerausstellungen in Schloss Theuern
- Nach Abschluss der noch anstehenden Sanierung des Schlosshauptgebäudes soll es den Besuchern künftig möglich sein, beim Rundgang durch insgesamt fünf Dauerausstellungsabteilungen in die Welt der ostbayerischen Bergbau- und Industriegeschichte einzutauchen.
- Die aktuell noch geschlossenen Bereiche mit den Arbeitstiteln „Minerale“, „Montangeschichte“ und „Rohstoffe“ sollen nach der erfolgten Ertüchtigung des Gebäudes in den kommenden Jahren sukzessive neu konzipiert und wiedereröffnet werden.
- Die neue Dauerausstellung zu Glas, Porzellan und Steingut bildet in Zukunft den letzten Teil des kompletten Ausstellungsrundgangs.
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