Theuern bei Kümmersbruck
22.08.2022 - 15:08 Uhr

Pfarrer und Pfarrvikar verabschieden sich in Pfarreiengemeinschaft

Pfarrer Herbert Grosser verabschiedet sich in den Ruhestand. In Theuern und Ebermannsdorf wirkte er zwölf Jahre, in Pittersberg acht. Mit ihm geht auch Pfarrvikar Pater John Massawe, der aber weiterhin in der Oberpfalz arbeiten wird.

Mit den Worten „Servus, Pfiar't Gott und auf Wiedersehen!“ verabschiedete sich Pfarrer Herbert Grosser bei seinen letzten Gottesdiensten in der Theuerner Nikolauskirche und in der Ebermannsdorfer Bruder Konrad Kirche. Die Kirchen waren voll wie schon lang nicht mehr, denn es hieß, Abschied zu nehmen. Vom langjährigen Pfarrer, Herbert Grosser, aber auch von Pfarrvikar, Pater John Massawe, der im vergangenen Jahr eine sehr große Unterstützung für den erkrankten Pfarrer und die Gemeinde war. Der Theuerner Kirchenchor ließ dementsprechend auch die musikalische Botschaft „Wer glaubt, ist nie allein“ erklingen.

Das Leben sei geprägt von Abschieden, so Grosser in seiner Predigt. „Abschied von lieb gewonnenen Gewohnheiten, von Dingen, von Menschen, die uns nahestehen.“ Dennoch wolle er seinen und Pater Johns Abschied nicht ganz so pathetisch sehen, wie Katja Ebstein seinerzeit in ihrem Song „Abschied ist ein bisschen wie sterben“, wiegelte er mit dem für ihn so typischen, trockenen Humor ab. Es seien schöne zwölf Jahre gewesen, in denen er als Seelsorger in Theuern und Ebermannsdorf – und seit der Gründung der Pfarreiengemeinschaft 2014 auch in Pittersberg – tätig sein durfte. Er zeigte sich dankbar für die gute Begleitung seiner Mitarbeiter, der kirchlichen Gremien, der Ruhestandspfarrer und der Ehrenamtlichen „in guten, wie in schlechten Zeiten“. Manchmal habe er vielleicht ein bisschen zu tief geackert, überlegte er. „Man wird sehen, ob die Saat noch aufgeht“ – das habe der „Sämann“ nicht allein in der Hand.

Abschied in Theuern

Seinem Mit-Seelsorger, Pater John, der ihn im vergangenen Jahr seiner Krankheit so großartig und selbstlos und immer mit einem fröhlichen Lächeln unterstützt habe, dankte Grosser ganz besonders. Er erinnerte sich noch schmunzelnd daran, wie Pater John damals mit seinem uralten Vehikel angekommen war und er ihm erstmal beim Rückwärtsfahren und Einparken Tipps gab. „Ich bitte um Nachsicht, dass ich manchmal ein wenig Oberlehrer und Fahrlehrer gespielt habe“, sagte er zu seinem jungen Kollegen am Altar, der dabei jedoch über das ganze Gesicht lachte. Er sei ihm sehr dankbar, dass er ohne Murren alles übernommen und für ihn sogar gelegentliche Fahrdienste ausgeführt habe. Die für den gebürtigen Afrikaner anfangs unbekannten, regionalen Festtage, wie Kirwa oder Johannisfeuer, ließ er sich gerne erklären und nahm dann auch mit großer Begeisterung daran teil. Mit großem Applaus schlossen sich die Anwesenden dem Dank an.

Bei einem kleinen Imbiss im Vorhof der Theuerner Kirche gab es nach dem Gottesdienst noch freundliche Worte des Abschieds und des Dankes sowie Erinnerungsgeschenke vom Kirchenpfleger Richard Bäumler und der Sprecherin des Pfarrgemeinderats, Gudrun Bauer. Der Chor gab passend zu den Seelsorgern getextete Lieder zum Besten und sorgte damit für den ein oder anderen Lacher. Die Ministranten wussten von des Pfarrers großer Liebe und hatten dementsprechend einen Mini-Eicher-Bulldog organisiert, mit dem sie ihm tatsächlich ein erfreutes Schmunzeln entlockten. Pater John dankte für den Kaffeebecher mit dem Logo der Pfarrei, bei dem er jeden Morgen dankbar und glücklich an die schöne Zeit in Theuern und Ebermannsdorf denken werde.

Abschied in Ebermannsdorf

In Ebermannsdorf verabschiedete sich am vergangenen Sonntag die Pfarrgemeinde von ihrem beliebten Pfarrer. Es waren auch zahlreiche Gäste von auswärts gekommen, denen es wichtig war, ihm persönlich „Lebewohl“ zu sagen. Günther Denk hielt Rückblick auf die zwölf Jahre mit Herbert Grosser und bestätigte ihm, dass er gute Seelsorge geleistet habe. Man werde ihn und seine Art sicher vermissen, wünsche ihm jedoch alles Gute und Gottes Segen. Die Kirchenpfleger der drei Kirchen aus Pittersberg, Theuern und Ebermannsdorf überreichten dem Pfarrer, zusammen mit dem Gesamt-Pfarrgemeinderat, zur Erinnerung an die zwölf Jahre in der Pfarreiengemeinschaft ein Gemälde aus der Hand des Künstlers Hans-Georg Hierl, auf dem die vier Kirchen (St. Nikolaus Theuern, Bruder Konrad- und Johanneskirche Ebermannsdorf, St. Nikolaus Pittersberg) zu sehen sind. Er zeigte sich sichtlich gerührt und versprach, einen guten Platz dafür zu finden. Die Ministranten hatten einen Kasten Bier mit Etiketten präpariert, auf denen ihm ihre Gesichter entgegen strahlten. Pater John erhielt von ihnen einen Rucksack, mit dem der begeisterte Wanderer seine neue Heimat gut zu Fuß erkunden kann.

Im Innenhof des Pfarrzentrums gab es dann von der Musikgruppe „AchorD“ noch zu Herzen gehende Segenslieder sowie persönlich getextete mit einer großen Portion Humor für die beiden Seelsorger.

Mit persönlichen Worten und guten Wünschen nahm die Pfarrfamilie schließlich Abschied von den beiden beliebten Seelsorgern der Pfarrei. Während Grosser ab September in seinem Heimatort den Ruhestand verbringen wird, zieht Pater John weiter in der Oberpfalz nach Cham, wo er in der Pfarrei St. Josef, sowie in St. Martin in Untertraubenbach unterstützen wird.

 
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