Theuern bei Kümmersbruck
16.05.2024 - 15:24 Uhr

Im Theuerner Museum gibt es an Pfingsten historische Renn- und Backöfen zu sehen

Mit zwei kulturhistorischen Events wartet das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern über Pfingsten auf. Am Sonntag treffen sich Schmiede aus aller Welt, um Eisen wie früher zu erzeugen. Am Montag steht Brotbacken wie damals an.

Per Rennprozess wird schmiedbares Eisen hergestellt. Museumsleiter Dr. Martin Schreiner (rechts) ist dabei voll in seinem Element. Archivbild: Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern/exb
Per Rennprozess wird schmiedbares Eisen hergestellt. Museumsleiter Dr. Martin Schreiner (rechts) ist dabei voll in seinem Element.

Der Leiter des Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern, Martin Schreiner, ist passionierter Schmied. Umso mehr freut sich der promovierte Historiker, wenn Gleichgesinnte nach Theuern kommen und die alte Handwerkstradition wiederaufleben lassen. Anlässlich des Internationalen Museumstags lädt Schreiner am Pfingstsonntag von 10 bis 17 Uhr zu einem Schmiedetreffen in den Innenhof des Kultur-Schlosses Theuern ein. "Die beteiligten Handwerker sind Koryphäen in ihrem Metier und reisen teilweise aus entfernten Regionen an, um in Theuern ihr Können unter Beweis zu stellen. Hauptsächlich werden sie im Laufe des Events versuchen, Eisen im historischen Rennverfahren zu erzeugen", wird Schreiner in einer Pressemitteilung des Landratsamts zitiert. Das dabei gewonnene Material soll dann im Nachgang wissenschaftlich auf seine Tauglichkeit hin untersucht und kommendes Jahr zu einer Schwertklinge weiterverarbeitet werden.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, zeichnet sich der Rennprozess dadurch aus, dass ein Ofenschacht aus Lehm und Steinen errichtet und mit Holzkohle und Eisenerz befüllt wird. Nach dem Anfeuern des Rennofens wird mit Blasebälgen über Tondüsen Luft zugeführt, wodurch im Inneren Temperaturen von 1200 bis 1400 Grad Celsius erreicht werden können.

Der Aufbau des Rennofens beginnt bereits am Samstag, 18. Mai, gegen 9 Uhr. Begleitet wird das Schmiedetreffen mit Sonderführungen durch die Ausstellung zur Industriegeschichte Ostbayerns jeweils um 14 und 16 Uhr.

Am Pfingstmontag geht es von 10 bis 17 Uhr weiter mit dem Mühlentag in der Außenstelle "Glasschleif- und Polierwerk". Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr werden die Besucher von der Müllerin im historischen Gewand empfangen und durch die Mühle und Schleife geführt. Ab 10 Uhr können die Besucher live miterleben, wie Brot früher gebacken wurde. Der Historische Verein Ebermannsdorf hat einen alten Backofen restauriert. Im Rahmen des deutschen Mühlentages soll der Ofen nun wieder in Betrieb gehen.

Wie das Landratsamt informiert, werden die ersten Vereinsmitglieder in aller Herrgottsfrühe vor Ort sein, um den Backofen aufzuheizen und auf Temperatur bringen. Das kann einige Stunden dauern. In der Müllerstube gibt es für die Museumsbesucher Getränke, Kaffee und Kuchen und kleine Brotzeiten. Im Eintrittspreis ist der Besuch der aktuellen Ausstellungen inbegriffen. Erwachsene zahlen zwei, Kinder einen Euro.

 
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