Gut besucht war die Jubiläumswallfahrt am Monatsdreizehnten in der Tirschenreuther Stadtpfarrkirche, vor allem auch in Hinblick auf die einzuhaltenden Hygiene- und Abstandsregeln. Viele Gläubige nutzten die Gelegenheit, den Gottesdienst im Freien am Kirchplatz zu verfolgen, dort wurden eigens Bänke aufgestellt. Anführer dieser 400. Wallfahrt "zur lieben Frau von Tirschenreuth" war Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer.
Übertragung per Livestream
Dem Gottesdienst voran ging ein Rosenkranz, den Kaplan Daniel Fenk mit den Gläubigen betete. Zu Beginn der Messfeier freute sich Stadtpfarrer und Regionaldekan Georg Flierl sichtlich über den hohen Besuch, vor allem auch angesichts der aktuellen Lage und Umstände. Flierl wies darauf hin, dass diese Monatswallfahrt nun schon seit einigen Jahrzehnten stattfinde. Sein Dank galt allen, die an dieser Jubiläumswallfahrt mitarbeiteten, angefangen von der Musik bis hin zur Technik. Denn der Gottesdienst wurde per Livestream übertragen.
Keine Wallfahrt ausgefallen
Bischof Voderholzer freute sich über die freundlichen Begrüßungsworte und betonte zugleich, dass er die Einladung sehr gerne angenommen habe. Mit Freude habe er vernommen, dass in den vergangenen Monaten keine Wallfahrt ausgefallen sei. Der Bischof, "wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns was einfallen". Er betonte, dass man das Thema Corona nicht auf die leichte Schulter nehme. Dennoch, die Kirche lebe von der gemeinsamen Anbetung und Maria sei die Königin der Apostel.
Keine Konkurrenz sondern Vielfalt
In seiner Predigt ging der Diözesanbischof auf die vatikanische Instruktion ein, die vor einigen Wochen doch für einiges Aufsehen gesorgt hatte. Der Bischof betonte, dass diese Instruktion ein Bekenntnis zur Pfarrei sei, er begrüße dieses Schreiben ausdrücklich. Kritik daran könne er nicht verstehen. Neben den Kirchen gebe es weitere geistliche Gemeinschaften, auch in Tirschenreuth, wenn er nur an die Steyler Missionare denke. Dich dies sei keine Konkurrenz, es sei die geistliche Vielfalt.
Die Katholische Kirche sei überall gleich. Der Gottesdienst könne auch im Fernsehen mitverfolgt werden. Aber für die kirchliche Beheimatung sei nun mal die Pfarrei zuständig. Gerade jetzt habe man erkannt, wie wichtig die Kirche vor Ort, die Gemeinschaft, die sonntägliche Versammlung sei. Der Bischof weiter: "Wir sind eine lebendige Gemeinschaft, mehr als eine WhatsApp- oder Facebook-Gruppe." Es zeige sich, wie wichtig ein Pfarrer oder ein Kaplan sei. Diese hätten stets ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte und gewährleisteten die Feier der Eucharistie.
Pfarreien bleiben bestehen
Das "Ja" zur Pfarrei sei nicht mehr selbstverständlich, in manchen Bistümern seien schon viele Pfarreien aufgelöst worden. Auch bei uns würden Pfarreiengemeinschaften entstehen, aber die Pfarreien blieben bestehen, betonte der Bischof. Diese Instruktion ermutige dazu, die Pfarreien als missionarische Pfarreien zu verstehen. Der Bischof weiter: „Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt ist eine vorbildliche Pfarrei.“ Etwa wenn er nur an die Monatswallfahrten denke, bei denen der Glaube mit den Prozessionen in das öffentliche Leben hinausgetragen werde.
Noch mehr Gläubige erreichen
Sein besonderer Dank galt den beiden Ministranten Sebastian Reimann und Josef Mehler, die den Gottesdienst per Livestream in die Öffentlichkeit tragen und so vielleicht sogar noch mehr Gläubige zum Gottesdienst bringen. Dank und Anerkennung zollte er auch der Kirchenmusikerin Kornelia Cichon, "ein große Stütze der Pfarrei", und Trompeterin Andrea Keller für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes.
Dankbar für Rat und Anregungen
In seiner Predigt stellte er sich eindeutig hinter die Instruktion, erstellt von der Kleruskongregation. Denn nur ein Priester könne das Weiheamt von Jesus Christus verkünden. Dies sei eine lebenslange Aufgabe für den Priester, der sich jedoch keineswegs mit Christus verwechseln dürfe. Der Priester sei dankbar für so manchen Rat und manche Anregung, so der Bischof.
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