Im Kreis Tirschenreuth wird im Februar eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent ausgewiesen, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg im Vergleich zum Vormonat nur leicht um 28 Personen auf 1.652 (1.018 Männer und 634 Frauen).
Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth, spricht daher in einer Mitteilung von "weiterhin stabilen Werten am regionalen Arbeitsmarkt". Ein Blick auf die vergangenen vier Wochen zeigt, dass sich 289 Menschen – 25,9 Prozent weniger Betroffene als im Vorjahr – neu oder erneut arbeitslos meldeten. Mittlerweile gibt es eine steigende Zahl an Betrieben aus dem Bauhaupt-, Bauneben- und Ausbaugewerbe, die ihre Mitarbeiter in der kalten Jahreszeit weiterbeschäftigen können bzw. deren Arbeitnehmer in der Winterzeit ihren Resturlaub oder ihre Überstunden abbauen. Außerdem zeige sich hier der positive Effekt der Möglichkeit des (Saison-)Kurzarbeitergeldes statt Entlassungen.
Suche nach Ausbildungsplatz
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent auf 206 Personen. Ebenfalls stieg die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre auf 752 Personen. Auch die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 steigerte sich leicht auf 165 Personen.
Im Februar endeten die dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen, so dass in den nächsten Wochen mehr junge Fachkräfte am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Mit Blick auf die demographische Entwicklung würden die regionalen Betriebe deutlich mehr Übernahmemöglichkeiten als in den Vorjahren anbieten. „Für die gut ausgebildeten Jugendlichen, die sich auf Arbeitssuche begeben, finden sich vergleichsweise schnell neue Arbeitgeber“, erläutert Franz.
Zeitgleich startet mit dem Halbjahreszeugnis für viele junge Menschen die Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Im Zuge der Fachkräftesicherung empfehle ich unseren Betrieben, auch jenen motivierten Bewerbern die Chance auf ein Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu bieten, die auf den ersten Blick nicht alle gewünschten Qualifikationen erfüllen", so Franz. Eine Plattform zum Kennenlernen biete vom 3. bis 8. Mai auch die Ausbildungsmesse Nordoberpfalz, die dieses Jahr online von der Agentur für Arbeit Weiden veranstaltet wird.
Gute Aussichten für Fachkräfte
Die besten Beschäftigungschancen bieten sich nach wie vor Fachkräften. Dem Arbeitgeber-Service waren im Berichtsmonat 690 offene Arbeitsstellen gemeldet, davon 670 sozialversicherungspflichtig. Eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräften war in den Produktions- und Fertigungsberufen (248 Stellen) zu verzeichnen, in der Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (143) und im Bereich Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik (120). „Dieser langjährigen Entwicklung und letztlich dem demografischen Wandel kann das inländische Arbeitskräftepotenzial allein nicht mehr genügen“, verweist Franz auf ein Problem. Das gelte besonders im Hinblick auf die Logistikbranche, die aufgrund des verstärkten Online-Wareneinkaufs während der Pandemie besonders gefordert sei. Die Herausforderung, den Strukturwandel zu bewältigen, sei größer denn je, "denn vor allem die Digitalisierung in allen Lebenslagen hat deutlich an Fahrt aufgenommen".
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bleibe trotz Lockdown und Kurzarbeit beispielsweise im Gesundheitssektor („Pflege“), im Handwerk oder in der Logistik hoch. Die Pandemie verschärfe eher den Druck in Unternehmen, den Strukturwandel erfolgreich zu meistern. Die Corona-Pandemie habe die Fachkräftezuwanderung nach Deutschland allerdings teilweise deutlich erschwert.
Kontakte für Azubis und Firmen
Im Februar konnten die 863 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weiden registrierten Bewerber aus insgesamt 1.832 gemeldeten Ausbildungsstellen auswählen. Damit stehen rechnerisch jedem Bewerber 2,12 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
- Hilfe für Auszubildende: Bei Fragen hilft die Berufsberatung unter der BA-Hotline 0800/4555500 oder per E-Mail: Weiden.Berufsberatung[at]arbeitsagentur[dot]de weiter.
- Für Unternehmen, die Auszubildende suchen, steht der Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800/455520 zur Verfügung.





















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