Saisonbedingt steigt die Arbeitslosenquote in den vergangenen vier Wochen auf 3,5 Prozent. 1.443 Männer und Frauen waren im August bei der Agentur für Arbeit Tirschenreuth arbeitslos gemeldet, 104 mehr als im Juli. Laut Arbeitsagentur beendeten zahlreiche Jugendliche ihre Berufs- oder Schulausbildung und waren im August auf Arbeitssuche.
Die Sommerflaute im Urlaubs- und Ferienmonat August wirkt sich auch auf das Einstellungsverhalten vieler Firmen aus. „In der Haupturlaubszeit sind zahlreiche Unternehmen zurückhaltend bei der Neueinstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“, informiert Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth.
„Jahreszeitlich üblich steigt die Zahl der arbeitslosen Menschen deutlich an. Im Berichtsmonat sind 104 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Juli, 12,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Arbeitssuchend sind insbesondere junge Menschen unter 25 Jahre (+34,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat), die sich zum Ende ihrer Ausbildung bzw. ihres Schuljahres bei der Arbeitsagentur melden. Zeitgleich sind auch exmatrikulierte Hochschulabgänger und Personen mit auslaufenden Saisonverträgen auf der Suche nach einem Arbeitsplatz.“
Insgesamt meldeten sich 373 Menschen arbeitslos und im gleichen Zeitraum konnten 265 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank binnen eines Jahres um 6,2 Prozent auf 183 Erwerbslose.
Blick auf die Rechtskreise
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. So werden 840 arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit betreut und das Jobcenter ist im Berichtsmonat für 603 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner.
„Mit unseren Vermittlungsaktivitäten, passgenauen Förderprogrammen und einer intensiven Betreuung haben wir die gute wirtschaftliche Situation genutzt, um möglichst viele Menschen beruflich zu integrieren.“
Arbeitsagentur setzt auf Qualifizierung und Ausbildung
Mit aktuell 654 Stellenangeboten signalisieren die regionalen Unternehmen eine hohe Einstellungsbereitschaft für die kommenden Wochen, allerdings zeigt sich Pandemiebedingt ein Rückgang um 16,4 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmeldungen. Das Spektrum an Berufsmöglichkeiten ist branchenübergreifend groß. So meldet der Arbeitgeber- Service Arbeitsstellen in Produktions- und Fertigungsberufen (239 Stellen), im Bereich Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik (126) in der Branche Verkehr und Logistik (100). Franz ergänzt: „Wir nutzen die gute Lage am Arbeitsmarkt, um für die arbeitslosen Personen in unserer Region zeitnah eine Arbeitsstelle zu finden. Mit individuellen Qualifizierungsangeboten vermitteln wir Bewerberinnen und Bewerbern fehlende fachliche Kenntnisse und ermöglichen ihnen den beruflichen Einstieg als Fachkräfte. Oftmals kann mit passender Qualifizierung während der Beschäftigung auch eine Freisetzung verhindert werden.“
Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich 447 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, etwa so viele wie im Vorjahreszeitraum (–0,2 Prozent). Zugleich gab es 603 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 9,0 Prozent. Ende August waren 32 Bewerber noch unversorgt und 165 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen (–27,3 Prozent), die Zahl der unbesetzten
Berufsausbildungsstellen war größer (+1,9 Prozent). „Junge Menschen, die derzeit noch auf der Suche sind, informieren wir auch jetzt noch über das aktuelle Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, das oftmals sehr gute Karrierechancen eröffnet“, berichtet Thomas Franz. Beim Thema Fachkräftegewinnung unterstützt der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur die Unternehmen in der Region und
bietet individuelle Beratung an. Interessierte Betriebe können die Vermittlungsfachkräfte unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 20 kontaktieren.















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