An der U18-Bundestagswahl des Bayerischen Jugendrings und des Deutschen Bundesjugendrings beteiligten sich auch sechs Schulen im Landkreis Tirschenreuth. "Kinder und Jugendliche beginnen ab 12 Jahren, sich für Politik zu interessieren. Das ist eine wertvolle Zeit für politische Sozialisation und Möglichkeiten, zu lernen. Es ist wichtig für ihre Selbstwirksamkeit und Entwicklung zum selbstbestimmten Leben", betont Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion. Deswegen wollten die Jugendringe politische Anlässe wie die Bundestagswahl nutzen, um auf die Meinung und Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen hinzuweisen und sie stärker in den Vordergrund zu stellen. Dazu hatten die Jugendringe der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth und der Stadt Weiden sowie das Netzwerk Inklusion bereits im Juli ein Online-Speed-Dating mit den Direktkandidaten des Wahlkreises veranstaltet.
"Die U18-Bundestagswahl zeigt einmal mehr: Kinder und Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Meinung vertreten", erklärt Jürgen Preisinger vom Kreisjugendring Tirschenreuth. Gerade in der Corona-Pandemie sei deutlich geworden, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Interessen und Bedürfnissen von Entscheidungsträgern nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen würden. Von den Verantwortlichen der teilnehmenden Schulen hieß es, dass die Jugendlichen stolz gewesen seien, wählen zu dürfen.
Im Landkreis Tirschenreuth gaben 535 Schüler von der 5. bis zur 12. Klasse (Mittelschule bis Gymnasium) in der Zeit von 15. bis zum 17. September ihre Stimme ab. Folgendes Gesamtergebnis für den Landkreis steht nach Auszählung aller Stimmen fest: Die CSU hat mit 20,8 Prozent die meisten Stimmen gewonnen, direkt danach folgt die SPD mit 19,27 Prozent. Dahinter folgen die FDP (13,17 Prozent), die Grünen (12,4) die AfD (6,11), "Die Partei" (5,73) und die Freien Wähler (5,15). Sonstige Parteien erreichen zusammen 17,37 Prozent. Bei den Erststimmen ergibt sich ein ähnliches Bild: 29,48 Prozent der Stimmen entfallen auf Albert Rupprecht (CSU), 23,88 Prozent auf Ulrich Grötsch (SPD). Dahinter liegen Anneliese Droste (Grüne, 12,31 Prozent) Manfred Schiller (AfD, 10,45), Silke Klotz (FDP, 6,34), Tobias Groß (Freie Wähler, 5,97) und Roland Bayer (Bayernpartei, 4,85).
Die große Zahl an Teilnehmern bei der U18-Wahl gebe der Forderung des Bayerischen Jugendrings (BJR), das Wahlalter auf 14 Jahre zu senken, neues Gewicht, so die Verantwortlichen der Kreisjugendringe und des Netzwerks Inklusion. Die Altersgrenze bedeute eine strukturelle Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen. Man hoffen, dass die Politik die Bedürfnisse junger Menschen nach der U18-Wahl und den Bundestagswahlen besser in ihre Entscheidungen einbezieht.
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