Tirschenreuth
08.07.2022 - 12:05 Uhr

CSU Tirschenreuth stellt Schwerpunkte ihrer Arbeit vor

Bildungseinrichtungen, Freibad, Süd-Ost-Umgehung und die Ziegler-Ansiedlung waren Themen, die im diesjährigen CSU-Fraktionsbericht angesprochen wurden. Besonders im Bausektor steht die Stadt derzeit aber vor Herausforderungen.

Die Kreisstadt ist seit Jahren im Aufschwung. Bemerkbar macht sich dies vor allem optisch. Zahlreiche Baustellen, bestückt mit hohen Kränen und Gerüsten, künden von der regen Bautätigkeit in der Stadt. Für Thomas Bärthlein von OTV, der wieder die Moderation des diesjährigen CSU-Fraktionsberichts übernommen hatte, standen daher jede Menge Themen zur Auswahl. Mit Bürgermeister Franz Stahl und Huberth Rosner, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes und Fraktionssprecher im Stadtrat, standen ihm Rede und Antwort.

Probleme bei Materiallieferung

Das Gespräch drehte sich vorerst um den Ukraine-Krieg und die Frage, ob dieser auch einen Einfluss auf die Bautätigkeiten hat. Bürgermeister Stahl berichtete, dass derzeit zwar die Arbeit auf den Baustellen zügig vorangehe, doch sehe man schon einer schwierigen Situation entgegen. Es sei sehr schwer, überhaupt ausführende Firmen zu bekommen, zudem gebe es auch Lieferprobleme bei der Materialbeschaffung. Dies betreffe auch den Energiesektor. Hier prognostizierte Stahl, dass künftig mit einigen Umstellungen zu rechnen sei.

Auch Huberth Rosner kannte diese Problematik. Ausschreibungssummen fielen oft höher aus als vorab angesetzt und errechnet. Hier gebe es in den Fraktionssitzungen intensive Diskussionen. Spannende Themen in den Sitzungen seien auch der Breitbandausbau, die Verbesserung des Mobilfunkempfangs oder die Schlammentwässerung in der Kläranlage.

Enorme Kosten für Freibad

Weiter angesprochen wurde der Energiesektor - auch im Bezug auf das Tirschenreuther Freibad. Dazu verwies der Bürgermeister auf die derzeit noch stabilen Strompreise bei den örtlichen Stadtwerken. Bezüglich des Freibades gebe es Personalprobleme. Generell gebe es diese auch bei anderen Bäderbetrieben. Tirschenreuth habe deshalb die Öffnungszeiten einschränken müssen. Außerdem gehe es dem Tirschenreuther Freibad wie auch anderen in der Region, die in den 1970er und 1980er Jahren erbaut wurden: Jetzt stehen die großen Reparaturen an. Es seien enorme Kosten zu erwarten. Der Lösungsansatz in Form einer Kombination von Frei- und Hallenbad wurde vom Landkreis abgelehnt. Huberth Rosner sah für den Landkreis eine verpasste Chance, denn in zehn Jahren werde auch das landkreiseigene Hallenbad in Tirschenreuth vor den gleichen Problemen stehen. In einer der nächsten Stadtratssitzungen werde dies als Tagesordnungspunkt beraten werden, ergänzte Bürgermeister Stahl.

Kindergärten voll ausgelastet

Kindergärten und Schulen waren weitere Themen. Stahl verwies hierzu auf die vier Kindergärten in der Stadt, die zu 100 Prozent belegt seien. Mittlerweile müsse bereits über einen fünften Kindergarten nachgedacht werden. Auch müssten die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Ganztagesbetreuung erfüllt werden. Geplant werde deshalb bei der Grundschule ein großes Zentrum, das von der Regensburger Straße bis zur Ringstraße reichen werde. Auch die Sanierung der Mittelschule werde demnächst mit dem Neubau einer Zweifachturnhalle beginnen. Nach dem Abriss der alten Turnhalle würden an gleicher Stelle neue Räumlichkeiten für die Schule gebaut. Zudem sei der Landkreis derzeit mit der Sanierung der Dreifachturnhalle beim Gymnasium befasst. Huberth Rosner stellte dazu fest: „Diese ganzen Maßnahmen sind nur durch die Gewerbe- und Einkommensteuereinnahmen zu meistern.“ Deshalb sei auch die Ausweisung eines Gewerbe- und Industriegebietes so wichtig.

Pläne für Süd-Ost-Umgehung

Stahl berichtete vom Bauvorhaben der Ziegler-Group, die ein Holzbau-Kompetenz-Zentrum mit einer Investitionssumme von etwa 220 Millionen Euro und bis zu 1000 Arbeitsplätzen an der B15 plant. Bürgermeister Stahl erinnerte an das Ende der Hutschenreuther Porzellanfabrik vor 30 Jahren – eine Katastrophe für die Stadt und die Arbeitnehmer. Jetzt gebe es durch die Ziegler-Group „unglaublich positive Aussichten“, wovon nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Region Vorteile habe.

Angesprochen wurden auch die Planungen für die neue Lärmschutzmauer an der B15. Wenn alles nach Plan gehe, werde mit dem Bau noch heuer begonnen. Auch über die neue Süd-Ost-Umgehung sei mit dem Straßenbauamt bereits gesprochen worden. Im Anschluss beantworteten Bürgermeister Franz Stahl und Huberth Rosner noch die Fragen der Gäste.

 
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