Demografiewerkstatt will Masterplan gegen Bevölkerungsschwund im Landkreis Tirschenreuth entwickeln

Tirschenreuth
27.01.2023 - 08:54 Uhr

Was können Gemeinden und der Landkreis Tirschenreuth tun, um den Bevölkerungsrückgang zu minimieren? Lösungen sollen in der Demografiewerkstatt gefunden werden. Bei zwei Veranstaltungen braucht es die Ideen der Bürger.

Bürgermeister Klaus Meyer, Bürgermeisterin Margit Bayer, Landrat Roland Grillmeier, Wirtschaftsförderer Anton Kunz und Isabel Sommerer vom Regionalmanagement (von links) stellten das Projekt Demografiewerkstatt vor.

Er ist die Herausforderung für Gemeinden, Städte und den gesamten Landkreis Tirschenreuth: der demografische Wandel. Wie kann es gelingen, den Bevölkerungsrückgang zu minimieren und die Region für alle Generationen in allen Lebensphasen attraktiv zu machen? Vorschläge, Ideen und schlussendlich ein Lösungskonzept sollen in der Demografiewerkstatt gefunden und erarbeitet werden. Was das ist und wie das Projekt abläuft, erläuterten Landrat Roland Grillmeier, die Bürgermeister Klaus Meyer und Margit Bayer sowie der neue Wirtschaftsförderer Anton Kunz und Isabel Sommerer vom Regionalmanagement.

"Demografie ist nicht nur eine Sache der alten, sondern auch der jungen Generation", sagte der Bad Neualbenreuther Rathauschef Klaus Meyer. Um den Landkreis zukunftsfähig zu machen, seien alle mit ihren Ideen und Meinungen gefragt. Diese werden unter anderem bei Veranstaltungen am Freitag, 3. Februar, in Bad Neualbenreuth und Samstag, 4. Februar, in Waldershof gesammelt. Die Anmeldungen laufen bereits.

"Kein Papiertiger"

"In die Entwicklung unseres Landkreises müssen wir alle Bürger mit einbeziehen", sagte Grillmeier. An beiden Terminen bekommen die Teilnehmer zunächst einen Überblick, um was es bei dem Projekt geht, erklärte Sommerer. Dann soll in drei verschiedenen Workshops zu den Themen Gesellschaft und Kultur, Wohnen und Nahversorgung sowie Wirtschaft und Infrastruktur diskutiert und Ideen festgehalten werden. Zusätzlich soll ein Online-Angebot entstehen, das zeitunabhängig genutzt werden kann.

Damit das Leben auf dem Land eine Zukunft hat, seien viele Faktoren entscheidend. Eine Grundlage sei ein gut bezahlter Arbeitsplatz. "Als Aufsteigerregion mit einem ausgewogenen Branchenmix sind wir hier bereits auf einem guten Weg", so Grillmeier. Attraktiver Wohnraum, Bauplätze, die Betreuung von Kindern und Senioren, ein gut erreichbare Nah- und medizinische Versorgung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. "Jede Gemeinde hat ihre eigenen Schwerpunkte und Herausforderungen", sagte Bayer. Wichtig sei, dass das Konzept am Ende umsetzbar und "kein Papiertiger" sei.

Erfahrungen für ganz Bayern

Eine konkrete Analyse der Situation vor Ort habe bereits stattgefunden, erklärte Sommerer. Nach der Demografiewerkstatt werden die Strategien zusammen mit externen Firmen erarbeitet und erste Maßnahmen umgesetzt. "Unsere Erfahrungen als Pilot-Landkreises sollen später auch anderen bayerischen Landkreisen mit ähnlichen Herausforderungen weiterhelfen", sagte Grillmeier. Pilot-Landkreis deshalb, weil sich für das Förderprogramm "Demografiefeste Kommune" ansonsten nur Städte und Gemeinden beworben haben. Am Ende soll ein Masterplan mit Handlungs- und Lösungsansätzen entstehen, "den die Kommunen, angepasst auf ihre Situation, anwenden können", erklärte Margit Bayer.

OnetzPlus
Tirschenreuth01.01.2023
Hintergrund:

Die Demografiewerkstatt

  • Termine am Freitag, 3. Februar, 17 bis 20 Uhr, Tillensaal, Bad Neualbenreuth und Samstag, 4. Februar, 10 bis 13 Uhr, Pfarrheim Waldershof
  • Workshops zu den Themen Gesellschaft und Kultur, Wohnen und Nahversorgung, Wirtschaft und Infrastruktur
  • Anmeldung bis Mittwoch, 1. Februar, per E-Mail, isabel.sommerer[at]tirschenreuth[dot]de oder per Telefon 09631/88719
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.