Es bleibt weiterhin abzuwarten, ob das Tirschenreuther Freibad in diesem Jahr geöffet wird oder nicht. Sehr ausführlich debattierte der neugewählte Stadtrat in der Sitzung am Donnerstag über diese Thematik. Dabei betonte Bürgermeister Franz Stahl ausdrücklich, dass es nicht um die Wirtschaftlichkeit, sondern einzig um die Menschen und deren die Gesundheit gehe. Letztendlich stimmte der Stadtrat einstimmig dem Beschluss zu, abzuwarten bis das "Ok" der bayerischen Staatsregierung zur Freibadöffnung komme. Dann soll zeitnah entschieden werden, ob das Freibad noch öffnen werde oder geschlossen halte. Für CSU-Stadtrat Paulus Mehler war die ausführliche Diskussion auch eine "Kaffeesatzleserei": "Wir können doch erst abstimmen, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen."
Werkleiter ist gegen Öffnung
Stadtwerke-Werksleiter Thomas Kraus stellte zuvor ausführlich die aktuelle Situation dar. Detailliert ging er auf die rechtliche und betriebliche Ausgangssituation ein. Kraus betonte, dass die Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen bis Ende Mai abgeschlossen seien. Sollte man sich entschließen, das Freibad zu öffnen, sei eine technische Vorlaufzeit von rund drei Wochen bis zur Inbetriebnahme nötig. Die größten Anforderungen würde wohl die zu erwartenden Hygiene- und Schutzkonzepte, sowie die wohl eingeschränkte Besucherzahl stellen. Alles müsste kontrolliert werden, dies würde wohl nur mit Sicherheitsdienst möglich sein, da das Freibadpersonal gebunden sei. Die Werkleitung schlage deshalb vor, sich für keine Öffnung des Freibads zu entscheiden. Franz Stahl betonte ausdrücklich, dass die Gesundheit der Menschen an vorderster Stelle stehe. Die Wirtschaftlichkeit sei nicht so wichtig. Die Fraktionssprecher sahen es ähnlich. Zweiter Bürgermeister Peter Gold erklärte, dass es eine schmerzvolle Entscheidung sei. Wenn allerdings vor dem 1. Juli keine Entscheidung aus München komme, mache eine Freibadöffnung in diesem Jahr keinen Sinn mehr, so Gold.
Keine Ausnahmen
Hans Zölch, Angelika Brunner und Jürgen Steinhauser regten an, zumindest ein Schwimmbecken für den Schwimmverein und dessen Trainingseinheiten zu öffnen. Dies verursache aber enorme Kosten. "Auch Familien haben ein Anrecht, das Freibad zu nutzen", entgegnete Stahl. Seiner Meinung nach sei der Bayerische Schwimmverband gefordert, eine Stellungsnahme abzugeben. Alfred Scheidler gab zu bedenken, wenn das Freibad geschlossen bleibe, würden wohl viele versuchen, auf Naturgewässer, wie etwa den Rothenbürger Weiher, auszuweichen. Der Stadt gehöre nur die Liegewiese davor, antwortete Stahl. Er werde diesbezüglich jedoch mit dem Landratsamt Kontakt aufnehmen. (Weiterer Bericht folgt)
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