Bei dem mittlerweile vierten Ausbauverfahren für bessere Breitbandverbindungen nimmt die Stadt die bislang aufwendigste Etappe in Angriff. Um die sogenannten „weißen Flecken“ auszumerzen, werden in das aktuelle Projekt rund 6,9 Millionen Euro investiert. Bei der Maßnahme muss die Stadt die Kosten aber nicht alleine tragen. Rund 3,4 Millionen Euro kommen als Zuschuss vom Bund, das Land wird sich mit circa 2,6 Millionen Euro beteiligen. Symbolisch konnte CSU-Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht am Donnerstag den Förderscheck an Zweiten Bürgermeister Peter Gold übergeben.
Eigenanteil 900.000 Euro
Seit Jahren sei die Stadt bemüht, den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben, berichtete Zweiter Bürgermeister Peter Gold im Gespräch mit den Abgeordneten. Vor allem gestalte es sich oft schwierig, den richtigen Partner zu finden. Aber auch die Finanzierung erwähnte Gold. Trotz der hohen Förderung durch Staat und Land stellte der Eigenanteil von rund 900.000 Euro für die Stadt eine große Anstrengungen dar.
Mit dem vierten Verfahren sollen laut Gold die „weißen Flecken“ im Gemeindegebiet erschlossen werden. In diesen Bereichen seien Download-Geschwindigkeiten von weniger als 30 Mbit/s zu verzeichnen. Beim aktuellen Verfahren würden ausschließlich Glasfaserkabel bis ins Haus verlegt. Je nach Tarif, den die Kunden dann auswählen, könnten Leistungen bis einem Gigabit pro Sekunde möglich sein. In diesem Zusammenhang erwähnte Gold, dass von dem aktuellen Förderprogramm Vodafone-Kabel-Adressen ausgenommen seien. Über diese Anschlüsse könnten Kunden bereits eine hohe Bandbreite buchen. Deshalb würden einige Orte, in denen Kabel-Anschlüsse vorhanden seien, auch nur teilweise ausgebaut.
Startschuss im Frühjahr
Der Startschuss für die vierte Ausbaustufe soll im kommenden Frühjahr erfolgen. Erst nachdem auch der Freistaat seinen Förderbescheid übermittelt hat, könnte der Auftrag an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben werden, berichtete Gold. Im Zuge der Maßnahme soll rund 76 Kilometer Glasfaser verlegt werden. Zudem würden rund 119 Kilometer Leerrohre mit verlegt, damit weitere Adressen an den Hauptachsen später einmal angeschlossen werden können. Die Maßnahme wird voraussichtlich zwei Jahre dauern. „Wir wollen die gleichen Verhältnisse wie in der Kernstadt schaffen“, stellte sich Gold hinter den Breitbandausbau.
Obwohl der Spatenstich für das vierte Ausbauverfahren erst im Frühjahr ansteht, blickt die Stadt schon weiter in die Zukunft. In einem fünften Schritt werden die „grauen Flecken“ angegangen. Damit sind Bereich mit einer Versorgung unter 100 Mbit/s gemeint. „Wo es erforderlich ist, wird upgegradet“, kündigte Gold an. Allein freilich könnte die Stadt diese Aufgaben bei dem infrastrukturellen Ausbau nicht stemmen, so Gold. Deshalb nutzte er die Gelegenheit, sich bei dem Bundestagsabgeordneten für die Unterstützung zu bedanken. Besonders lobte Gold aber auch das Engagement des Stellvertretenden Kämmerers Harald Eckstein, der sich intensiv in die komplizierte Materie eingearbeitet hätte.
Notwendiger Schritt
Albert Rupprecht bescheinigte zunächst der Kreisstadt eine „fantastische Entwicklung“. Dies zeige sich auch im Lebensgefühl der Einwohner. Zu einem modernen Leben gehören aber auch ein leistungsfähiger Breitbandanschluss dazu. Damit der ländliche Raum hier nicht abgehängt werde, betrachtete Rupprecht die Förderung als notwendigen Schritt. „Wir wollen, dass auch in den kleineren Ort das Leben attraktiv ist!“
Viertes Breitbandausbauverfahren
- Kosten rund 6,9 Millionen Euro, Förderung rund 6 Mio. Euro.
- Baubeginn im Frühjahr 2022, Dauer rund zwei Jahre.
- Es werden 56 Kilometer Tiefbau realisiert sowie 76 Kilometer Glasfaser und 119 Kilometer Leerrohre verlegt.
- 96 Haushalte werden mit Glasfaserkabel versorgt. Sie verteilen sich auf verschiedene Einöden und Weiler, aber auch ganze Dörfer: Gebhardtshöhe, Großklenau, Haidhof, Hendlmühle, Höfen, Holzmühle, Mooslohe (zum Teil), Plimersreuth am Wald, Pilmersreuth an der Straße (zum Teil), Rosall, Rothenbürg (zum Teil), Tröglersreuth, Wondrebhammer und weitere Einzelgehöfte.
„Wir wollen, dass auch in den kleineren Ort das Leben attraktiv ist.“
„Wir wollen die gleichen Verhältnisse wie in der Kernstadt schaffen.“
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