Schon Papst Franziskus soll gesagt haben: „Runter vom Sofa.“ Dies forderte auch Generalvikar Michael Fuchs in seiner Predigt beim Kapiteljahrtag des Dekanats Tirschenreuth in der Tirschenreuther Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
Vor dem Gottesdienst zogen Vertreter kirchlicher Vereine mit ihren Bannern, gefolgt von den Ministranten und den Priestern des Dekanats in einem kleinen Kirchenzug in das Gotteshaus ein. Dekan Thomas Vogl sagte, dass man Generalvikar Michael Fuchs bewusst eingeladen habe. Denn bevor er als Generalvikar aufhöre, sollte er noch einmal sein ehemaliges Dekanat Tirschenreuth besuchen. Zwischen 1998 und 2005 war Fuchs Pfarrer von Waldsassen und dabei ab 2001 auch Dekan. Das Wichtigste sei aber, so Vogl, „dass wir miteinander beten und gemeinsam die Eucharistie feiern“.
Auf die Menschen zugehen
Nach dem Evangelium, vorgetragen von Tirschenreuths Kaplan Daniel Fenk, ging der Generalvikar auf eine mögliche Aufbruchstimmung in der katholischen Kirche ein. Doch dies werde schwer genug. Dies spürten auch die Sportvereine, deren Übungsleiter auf die Kinder und Jugendlichen warten würden, „aber viele haben sich an die Spielkonsolen gewöhnt“. Es werde für die Pfarreien schwer genug, die Gläubigen wieder zu aktivieren. „Wenn wir zurückkommen, gehen wir zu den Anfängen des Glaubens zurück“, machte Fuchs deutlich.
Der Wiederaufbau nach Corona werde wohl teilweise ein Neuaufbau werden, der aber mühsam werde. Johannes der Täufer, dessen Geburtstag am 24. Juni gefeiert wurde, könnte ein guter Kompass sein, um uns zu Jesus zu führen. Viele Gläubige in den Pfarreien hätten nur ein Bild nach innen. Es sei jetzt aber an der Zeit, Ausschau zu halten und auf Menschen zuzugehen, und ihnen über das wunderbare Leben Jesu zu berichten. "Es gibt viel Größeres: Gott, der uns Hoffnung gibt in dieser Krise“, sagte der Generalvikar.
Umkehr um 180 Grad
Diese Zeit der Krise sei eine Zeit der Gnade und der Umkehr um 180 Grad. Der Prediger weiter: „Die, die noch nicht zu uns gehören, sind wichtiger, als die, die schon zu uns dazu gehören.“ In solchen Krisenzeiten sei es elementar, nach den Quellen zu suchen, „und wenn wir sie gefunden haben, sollen wir den anderen auch etwas geben“. Für die Zukunft wünschte er dafür allen den nötigen Mut und die Kraft.
Gesanglich und musikalisch wurde der Gottesdienst von Kornelia Cichon (Orgel und Gesang) sowie von Andrea Keller (Trompete) gestaltet. Nach der Messe überreichte Dekan Thomas Vogl eine Stofftasche mit dem Aufdruck „Jeder Tag ist ein Geschenk“ an den Generalvikar. Dieser verwies darauf, dass er diese auch benötige, zumal er aktuell umziehe. Ab 1. September wird er der neue Pfarrer der Pfarrei St. Wolfgang in Regensburg. Neuer Generalvikar wird Domkapitular Roland Batz.
Zur Person: Michael Fuchs
- Geboren: 1964 in Schwarzach im Landkreis Straubing-Bogen
- 1990 zum Priester geweiht, danach Kaplan in der Pfarrei St. Konrad in Weiden und Herz Jesu in Schwandorf
- 1994 bis 1998 Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Diözesanpräses
- Ab 1998 Pfarrer von Waldsassen, seit 2001 auch Dekan für das Dekanat Tirschenreuth
- Seit 2005 Generalvikar des Bischofs von Regensburg
- Ab 1. September 2021 Pfarrer der Pfarrei St. Wolfgang in Regensburg
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