Arbeitslosigkeit wird nicht erst nach der Schulzeit zum Problem. Um benachteiligten Jugendlichen den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern, will die Jugendberufsagentur (JBA) ihre Zusammenarbeit mit Schulen im Landkreis intensivieren. Auftakt dieses Vorhabens war eine Kick-off-Veranstaltung im Landratsamt. Dabei stellte sich die Jugendberufsagentur den Schulvertretern des Landkreises vor und erarbeitete gemeinsam mit ihnen Konzepte.
Lücken schließen
Die Koordinatoren der Jugendberufsagentur, Jobcenter-Geschäftsführer Leonhard Merkl, Jugendamtsleiter Emil Slany und Margot Salfetter, Berufsberatungs-Teamleiterin der Agentur für Arbeit Weiden, boten den rund 60 Gästen die Möglichkeit zum Austausch. Sowohl Bildungsträger, Vertreter von Gymnasien, Real- und Mittelschulen und Förderzentren als auch Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und des Jugendamts informierten sich über die JBA, die es laut Margot Salfetter mittlerweile in jedem bayerischen Landkreis gebe.
Ziel der Projekte sei es, Betreuungslücken zu beseitigen und "Hartz-IV-Karrieren" von Kindesbeinen an zu verhindern. Um dies zu erreichen, eigne sich die Kooperation mit Schulen, denn man "kann nie früh genug anfangen und nie genug tun", betonte Landrats-Stellvertreter Roland Grillmeier. Er lobte außerdem das Konzept, Schulen durch Jugendsozialarbeiter zu unterstützen. Auch Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, freute sich über bereits Erreichtes und auf die Umsetzung neuer Ideen. Durch die Zusammenarbeit will man schaffen, dass "kein Jugendlicher auf der Strecke bleibt", betonte Leonhard Merkl, Geschäftsführer des Jobcenters Tirschenreuth. Auch wenn sich schon viel getan habe, so Jugendamtsleiter Emil Slany, müssen die Netzwerkpartner auch in Zukunft weiter daran arbeiten, sich aufeinander abzustimmen. Im Laufe des Nachmittags bekamen die Besucher des Kick-offs die Möglichkeit, in Kleingruppen Ideen und Anliegen auszutauschen. Sie beschäftigten sich damit, was in ihren Augen bereits gut funktioniert, wie sich die Zusammenarbeit der Schnittstellen verbessern könnte und was die Netzwerkpartner sich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wünschen.
Aufgaben klar verteilen
Nach den Diskussionen fassten die Verantwortlichen die Ergebnisse noch einmal zusammen. Wichtig schien den Gästen vor allem eine transparente Zusammenarbeit zu sein. Weiterhin hoffen die Beteiligten, dass die Aufgaben der einzelnen Partner klar verteilt sind. Die Kooperation mit betroffenen Eltern könnte im Hinblick auf die Beachtung des Sozialdatenschutzes eine Herausforderung werden. Die Zuständigen arbeiten allerdings bereits an Lösungen für diese Hürde. Jobcenter-Geschäftsführer Merkl zeigte sich begeistert vom Engagement der Beteiligten. Der Jugendhilfeausschuss will in seiner nächsten Sitzung über die Umsetzung der Vorschläge sprechen. Manche der Ideen lassen sich schnell verwirklichen, andere brauchen etwas Zeit. Im nächsten Jahr soll eine Folgeveranstaltung stattfinden.
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