Am 6. Mai 1855 wurde in Tirschenreuth der Grundstein für die Klosterkirche St. Kunigunda gelegt. Die feierliche Konsekration erfolgte am 13. Juli durch Bischof Ignatius von Senestrey aus Regensburg. Der allgemein beliebte Oberhirte war ein gebürtiger Bärnauer und feierte am selben Tag seinen 45. Geburtstag. Verbunden mit der Einweihung der neuen Kirche, stifteten der Tirschenreuther Priester Alois Hörmann und sein Schwager, Bäckermeister Kaspar Lindner, ein Benefiziat für die Kirche und ein Kloster. Das kleine Gotteshaus erhielt seinen Namen, weil die Ehefrau des Bäckermeisters Lindner Kunigunda hieß. Der letzte Provisor dieser Stiftung war Dechant Ferdinand Mach. Er trat seinen Dienst am 2. November 1948 an und bewohnte das stattliche Haus am Luitpoldplatz Nr. 7, neben der Klosterkirche. Dort feierte er täglich mit den Klosterschwestern die Hl. Messe. Der Ruhestandsgeistliche stammte aus dem Sudetenland und wurde am 21. Januar 1881 in Tuchorschitz geboren. Am 14. Juli 1907 empfing er in Leitmeritz die Priesterweihe. Aus diesem Anlass bekam er eine aufwendig gefertigte Klosterarbeit, die sich aus einem Kreuz, einer Krone und einem Kranz zusammensetzt. Zeit seines Lebens hatte er das, für ihn so wertvolle Primizgeschenk, verehrt.
Als er nach dem Zweiten Weltkrieg aus seiner angestammten Heimat vertrieben wurde, war es unter den wenigen Gepäckstücken, die er mitnehmen durfte. Nach seinem Tod, am 28. Januar 1960, kamen die Kostbarkeiten auf Umwegen in den Besitz von Willi Frankenberger. Der Tirschenreuther kannte den Geistlichen weil er als Bub oft in der Klosterkirche ministriert hatte. Jetzt kam für Elke und Willi Frankenberger die Zeit, das Andenken an Dechant Ferdinand Mach zu sichern und die Klosterarbeit an einen Ort zu geben, an dem sie weiter in Ehren gehalten wird. Nachdem das Plan-Weseritzer Heimatmuseum in Tirschenreuth kein Interesse an den Exponaten gezeigt hat, treten sie nun die Reise an das Sudetendeutsche Museum in München an, das noch in diesem Jahr eröffnet wird.














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