Seit Anfang der Woche ist der Landkreis Tirschenreuth wegen der hohen Coronazahlen deutschlandweit in den Fokus gerückt. Am Mittwoch lag die 7-Tage-Inzidenz, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner, bei 297. Dieser Wert wird aber wieder steigen. Denn am späten Mittwochnachmittag meldete das Landratsamt 83 Corona-Neuinfizierte. Damit wird die Inzidenz am Donnerstag auf etwa 360 in die Höhe schießen. Zudem sind zwölf weitere Verdachtsfälle auf eine Corona-Mutation aufgrund der Laborauswertung der positiven Befunde gemeldet worden.
Unter den 83 positiv getesteten Personen waren auch 44 Bewohner der Asylbewerberunterkunft in Tirschenreuth. Dies ergab eine Reihentestung der knapp 100 Bewohner. Zuvor waren laut Mitteilung vergangene Woche drei Bewohner in der Unterkunft positiv auf Covid-19 getestet worden. Bis auf eine Person, die sich aktuell noch im Krankenhaus befindet, seien bei den übrigen Neuinfizierten nur schwache oder gar keine Symptome aufgetreten.
Einrichtung unter Quarantäne
Das Gesundheitsamt Tirschenreuth hat die gesamte Einrichtung, die von der Regierung der Oberpfalz betrieben wird, unter Quarantäne gestellt und strikte Hygienevorschriften angeordnet. Dazu zähle auch die Versorgung mit ausreichend Hygieneartikeln und Masken. Ein Sicherheitsdienst sei zur Einhaltung der Quarantänemaßnahmen vor Ort eingesetzt. Dieser sei neben den Mitarbeitern der Regierung der Oberpfalz auch Ansprechpartner für die Bewohner. Darüber hinaus kümmere sich ein Cateringdienst darum, dass die Bewohner mit Essen versorgt werden.
Die Klinken Nordoberpfalz AG gab am Mittwochnachmittag auch einen Überblick über die Coronalage: Am Klinikum Weiden werden derzeit 51 und am Krankenhaus Tirschenreuth 32 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Zudem werden insgesamt 17 Patienten intensivmedizinisch betreut (Weiden: 9, Tirschenreuth: 8). Das Krankenhaus Kemnath und die Geriatrische Rehabilitation in Erbendorf sind weiterhin Covid-frei.
"Stoßen langsam an die Grenzen"
Am Klinikum Weiden befinden sich aktuell acht Corona-Patienten mit dem Verdacht auf eine Mutation, die auf einer zusätzlichen und abgesonderten Station betreut werden. Bei den Verdachtsfällen würden sich keine klinischen Auffälligkeiten zeigen. Am Krankenhaus Tirschenreuth liegen keine Verdachtsfälle vor. „Besonders wichtig für die Region ist, dass wir als Klinikverbund unsere Leistungsfähigkeit weiter erhalten können, um Patienten, ob mit oder ohne Covid-19-Erkrankung, weiter behandeln zu können. Wir merken aber, dass auch wir langsam an unsere Grenzen stoßen, nicht nur was die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen betrifft“, wird Vorstand Dr. Thomas Egginger zitiert.
Zur sicheren Bestätigung einer Mutation wurden Proben zur Sequenzierung an ein Speziallabor geschickt. „Aufgrund der hohen Inzidenz in unserer Region testen wir aktuell selbst aktiv auf Mutationen“, erklärte Medizinische Direktorin Michaela Hutzler.
Patienten mit einem Verdacht auf eine Mutation würden in Einzelzimmern auf einer räumlich und personell strikt von Normalpflegestationen getrennten und ausgewiesenen Covid-Station behandelt. Am Klinikum Weiden und am Krankenhaus Tirschenreuth würden sowohl auf den Normalstationen als auch auf der Intensivstation Kapazitäten für mögliche weitere Verdachtsfälle freigehalten.
Aktuelle Coronazahlen des Landkreises Tirschenreuth
- Neue Coronafälle (Stand: Mittwoch, 13.30 Uhr): 83, davon befanden sich 6 schon in Quarantäne.
- Verdachtsfälle auf eine Corona-Mutation: 12 neue Fälle, insgesamt aktuell 53. Diese Zahl ist bei der Gesamtzahl der Infizierten bereits enthalten.
- Corona-Tote: 2 neue Todesfälle. Dabei handelte es sich um eine Person mit Vorerkrankungen, deren Alter das Landratsamt mit Ende 70 und Mitte 80 angab. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 204.
- Gesamtzahl der positiv Getesteten: 3509.
- Zahl der Genesenen (Schätzung): 2939.
- 7-Tage-Inzidenz Deutschland: Kreis Tirschenreuth 297, Kreis Wunsiedel 246, Kreis Bayreuth 116 Kreis Neustadt/WN 150 (Quelle: Robert-Koch-Institut).
- 7-Tage-Inzidenz Tschechien: Kreis Eger 1139, Kreis Sokolov 1108, Kreis Karlsbad 713, Kreis Tachau 559 (Quelle: Tschechisches Gesundheitsministerium).

















Kommentar von Tanja Bauer ist richtig das sehe ich auch so.
Eine über 60 jährige Dame in Tirschenreuth war an Corona erkrankt.
Nachbarn mussten für Sie einkaufen gehen kein Catering sondern selber kochen war angesagt keine Sicherheitsfirma zum Schutz sondern Kontrollanrufe ob sie auch ja zu Hause ist.
Über 90 jährige aus Falkenberg hat trotz Anmeldung noch keinen impftermin.
So viel zu den Regierungs Verantwortlichen
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Beim Lesen dieses Artikels, stellt sich die Frage, ob Cateringservice und Security für die Asylbewerberunterkünfte noch plausibel erklärbar sind.
Hier stellt Tirschenreuth längst keinen Einzelfall dar.
In Bad Neualbenreuth, verfügt jede Wohnung dieser Einrichtung über eine eigene Küche und dennoch wurde bei einem Ausbruch im Herbst 2020, ebenfalls ein Caterindienst bestellt. Und das Gebäude von Security Mitarbeitern betreut.
Viele Menschen, die ebenfalls an Corona erkrankt sind, können sich diese Serviceleistungen nur wünschen.Sie sind auf die Hilfe von Nachbarn ,oder Freunden angewiesen und müssen die Versorgung selbst organisieren. Ausser täglichen Anrufen seitens des Gesundheitsamtes ,sind Erkrankte auf sich allein gestellt. Bei Nichteinhalten der Quarantäne,drohen Geldstrafen. Die teueren Serviceleistungen der Asylheime,könnte man hier sicher auf ein Normalmaß reduzieren und die Hilfen unter Betroffenen besser verteilen.
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