Über die Bühne gehen die Übungseinheiten im Tirschenreuther Freibad. Trainer German Helgert betreibt mit den acht Jungs und neun Mädchen, die dieses Team umfassen, einen großen Aufwand. Täglich außer sonntags ziehen sie jeweils eindreiviertel Stunden ihre Bahnen. „Schwimmen ist eine sehr trainings- und zeitintensive Sportart. Wenn man vorne mitschwimmen will, ist dieses Training aber nötig“, erklärt Helgert.
Viele Wettkämpfe
Im Winter weichen die Sportler an zwei Wochentagen in die Schwimmhalle aus und trainieren an weiteren zwei Tagen "an Land". Dazu stehen das gesamte Jahr über an jedem zweiten Wochenende Wettkämpfe auf dem Programm.
Bei den Trainingseinheiten der Wettkampfgruppe steht weniger die technische Ausbildung im Vordergrund, „weil technisch sind sie alle sehr stark“, wie Helgert betont. Vielmehr liegt das Hauptaugenmerk auf Kondition und Ausdauer.
"Alle sind sehr motiviert"
Wer einmal bei German Helgert eine Trainingseinheit mitgemacht oder auch nur beobachtet hat, der weiß, dass hier einiges verlangt wird. „Alle sind sehr motiviert und ziehen an einem Strang. Ohne den sportlichen Ehrgeiz, den jeder Schwimmer oder Schwimmerin hat, wären diese Leistungen auch nicht möglich“, weiß der erfahrene Trainer.
Die jungen Sportler sind allesamt zwischen 12 und 18 Jahre alt. Die meisten besuchen das Stiftland-Gymnasium, manche auch die Realschulen in Waldsassen. Bei allem sportlichen Ehrgeiz ist Helgert wichtig, dass die schulischen Leistungen nicht unter dem Schwimmen leiden. „Die Schule geht vor“, sagt er deutlich - und er kennt sich aus, immerhin ist er Chef der Realschule in Kemnath.
Ertragreiche Talentschmiede
Problematisch wird es immer dann, wenn die Jugendlichen die Schule beenden und dann an ein Studium denken. Dies mit dem Leistungssport zu vereinbaren, sei sehr sehr schwierig. "Ein weiteres Problem ist, dass viele dann ein Studium in der Ferne antreten.“ Das sei auch der Grund, warum die meisten dann mit dem Schwimmen aufhörten, was sehr schade sei. Helgert lässt sich davon allerdings nicht unterkriegen. Immer wieder bringt er aus der Talentschmiede des TSC neue, vielversprechende Sportler hervor, die dann in seine Wettkampfgruppe wechseln.
Helgert ist seit 1976 als Schwimmtrainer mit B-Lizenz aktiv – somit seit 43 Jahren. Die Gründe für sein jahrzehntelanges Engagement am Beckenrand liegen auf der Hand. „Ich war früher selbst aktiver Schwimmer, und so lange die Aktiven dies alles mitmachen und dies auch wollen, so lange bin ich ihr Trainer.“ Klar ist aber auch, dass die Familie voll und ganz hinter solch einem zeitintensiven Hobby stehen muss. Unterstützt wird er bei der Arbeit für den TSC von den Co-Trainerinnen Barbara Legat und Kerstin Bogner.
Aushängeschild des Landkreises
Seit Jahren ist der TSC das Aushängeschild des Landkreises im Schwimmsport. Die Aktiven kommen nicht nur aus Tirschenreuth, sondern auch aus Waldsassen, Mitterteich und aus den umliegenden Dörfern. Insgesamt schwimmen bei dem Verein aktuell 93 Sportler, um die sich 15 Trainer und Betreuer kümmern. Auch Anfängerschwimmkurse werden immer wieder angeboten.
Die umfangreichen Bemühungen und unzähligen Trainingseinheiten zahlen sich aus, die erzielten Erfolge sprechen für sich. So schafften in diesem Jahr Kathrin Bachmeier, Viktoria Bogner (beide 17 Jahre alt) und Fynn Legat (14 Jahre) den Sprung zu den Deutschen Jugendmeisterschaften, die vor zwei Wochen in Berlin stattfanden. Dort schlugen sie sich mehr als achtbar. Am ersten Augustwochenende finden ebenso in Berlin die Deutschen Schwimm-Meisterschaften bei den Erwachsenen statt. Der TSC konnte sich dafür bei den Damen mit der viermal 200-Meter-Kraul- und der viermal 100-Meter-Freistil-Staffel qualifizieren. Die viermal 100-Meter-Lagen-Staffel wird aller Voraussicht nach ebenso mit dabei sein – eine klasse Leistung für solch einen kleinen Verein.
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