Eigentlich wäre das Impfzentrum in Waldsassen auf 350 Einheiten pro Tag ausgelegt, erinnerte der Jurist des Landratsamtes an die ursprünglichen ministeriellen Vorgaben. "Wir könnten wesentlich mehr impfen", sagte Markus Zapf. In der laufenden Woche sei jedoch nur die Lieferung von etwa 500 Dosen zu erwarten. Immerhin habe man inzwischen die priorisierten Altenheimbewohner im ersten Durchgang geimpft. Bislang kamen im Landkreis hauptsächlich Erzeugnisse von Biontech zur Anwendung, seit vergangener Woche auch von Moderna.
Post vom Landrat mit Informationen über das Impf-Prozedere erhalten alle über 80-Jährigen, die nicht in Senioreneinrichtungen versorgt werden. Die Briefe seien inzwischen mit zweiwöchiger Verspätung unterwegs, erklärte Markus Zapf: "Die Verzögerung liegt nicht am Landkreis", verwies der Oberregierungsrat auf die externe Vergabe, die rund 5400 Schreiben zu versenden. Mit dem Heraussuchen der Adressen in Kooperation mit den 26 Gemeinden des Kreises, dem Ausdrucken und Versenden der Briefe wurde die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern beauftragt.
Keine Antwort
Landrat Roland Grillmeier wies in der Sitzung darauf hin, dass Tirschenreuth immer noch eine Inzidenz von über 200 nachgewiesenen Corona-Infektionen innerhalb von sieben Tagen aufweise, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. "Die Frage, warum das so ist, kann letztlich keiner beantworten." Schließlich sei bundesweit bei rund 80 Prozent der Infektionen die Herkunft nicht eindeutig. Man könne Vermutungen anstellen, die unterschiedliche Entwicklung im Osten und Westen betrachten, aber am Ende säßen alle im Landkreis in einem Boot. "Nachdem jetzt wieder viel getestet wurde, könnte natürlich wieder ein neuer Schub kommen. Aber ich hoffe, dass wir auch bald wieder unter die 200 kommen."
Situation im Blick
Für viel Ärger sorgt die mit der hohen Inzidenz verbundene 15-Kilometer-Beschränkung für Freizeitaktivitäten im Landkreis, wusste Markus Zapf. "Aber das haben nicht wir uns ausgedacht", verwies er auf die Vorgaben der Infektionsschutzverordnung. Die erhöhten Freizeitaktivitäten an Orten wie im Steinwald und auf der Silberhütte lägen noch im Rahmen, die Polizei habe die Situation im Blick und könne einschreiten.
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