Die Monatswallfahrt zelebrierte Stadtpfarrer Georg Flierl gemeinsam mit Weihbischof Reinhard Pappenberger aus Regensburg. Zudem dabei waren Mongsignore Martin Neumaier, Kaplan Paul Gebendorfer und Pater Klaus Kniffki. Trompetensolist Josef Schneider und Organist Wilhelm Heidtmann umrahmten den Gottesdienst mit adventlichen Klängen.
Die Predigt des Weihbischofs stand ganz im Zeichen des "Lichts". Zu Beginn nahm er den Lucia-Tag, in den Fokus. Die Heilige gehöre zu den wenigen Personen, die Papst Gregor der Große in den Messkanon aufgenommen habe. Im Mittelalter gehörte sie zu den berühmtesten und wichtigsten Heiligen. Bei uns sei Lucia aufgrund alter, missbräuchlicher Sitten - wie der "blutigen Lucia" - aus dem Sinn geraten. Aus den Erzählungen seiner Eltern und Großeltern wisse Pappenberger allerdings, dass der Lucia-Tag in der Oberpfalz und im Böhmischen für Kinder ein Schreckenstag war. "Es war Panik angesagt, wenn Lucia mit ihren Messern umhergegangen ist." Der Geistliche fragt sich noch heute, wie Kinder es verarbeiten konnten, dass jemand, der ausdrücklich gewalttätig ist und der Mordinstrumente in der Hand hält, von den Eltern oder Großeltern ins Haus gelassen wurde.
Angst nicht zielführend
Dahinter stecke die Absicht, wie auch manchmal beim Nikolaus, dass sich die Menschen durch diesen Schrecken bessern. "Angst und Schrecken haben die Menschen noch nie gebessert. Manchmal hat man sie damit erst auf ganz schlechte Ideen gebracht", weiß der Regensburger Bischof. Der Anführer der Wallfahrt ist froh, dass es diesen Brauch so nicht mehr gebe.
Anders verhält es sich dagegen in den nordischen Ländern, wo das Andenken der heiligen Lucia hochgehalten wird. Dort setzten sich junge Mädchen im familiären oder auch öffentlichen Raum einen Lichterkranz auf den Kopf. Zunächst werden in der Früh die Jüngsten geweckt und ihnen die ersten Weihnachtsplätzchen angeboten, erklärt Pappenberger. Am Nachmittag und am Abend besuchen diese "Lichtgestalten" dann die Alten und Kranken, die Einsamen und Traurigen. Pappenberger bedauert es, dass dieser Lucia-Brauch hierzulande nicht übernommen wurde. "Sonst sind wir auch nicht wählerisch und nehmen alles Mögliche an, was aus der Welt zu uns hereinströmt, auch wenn es noch so dumm und inhaltslos ist. Die heilige Lucia ist eine Lichtbringerin, da sie zu Christus gehört. Es wäre schön, sie in unseren Pfarreien neu zu entdecken."
Maria: Licht des Lebens
Pappenberger zitierte Papst Benedikt XVI. aus dessen Himmelfahrtspredigt von 2006: "Das Licht Gottes in seinem ganzen Reichtum erblicken wir nur, wenn wir den Heiligen ins Gesicht schauen. Denn durch ihr Leben fällt sein Licht in unsere Welt". Am schönsten und beeindruckendsten geschehe dies, wenn man ins Gesicht der Gottesmutter blicke. Denn dort sei die Güte, die Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit Gottes am strahlendsten.
"Es würde der Welt etwas fehlen, wenn es diese Lichtfläche der Heiligen nicht gäbe", betonte der Weihbischof. "Die Gottesmutter, welche die Heilige unter den Heiligen ist, möge sich selbst dieser Überlegungen annehmen." Mit diesen Worten griff der Pappenberger abschließend einen frommen Wunsch von Papst Franziskus auf. "Maria möge uns helfen, durch unser Leben, unsere Bräuche, unser Feiern und unser Gestalten der Weihnachtszeit der Welt Licht schenken. Licht des Lebens."













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