Der Maschinen- und Betriebshilfering Tirschenreuth e. V. (MR) wollte gemeinsam mit der Abteilung Steuerberatung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Tirschenreuth ein Bürogebäude mit einem neuen Betriebshof bauen, da das bisherige Maschinenring-Gebäude in der St.-Peter-Straße zu klein geworden ist. Auf der rund 6000 Quadratmeter großen Fläche am Ortsausgang in der Mitterteicher Straße neben dem Tirschenreuther Feuerwehrhaus sollte deshalb ein zweistöckiges Bürogebäude entstehen.
Wie in der Jahreshauptversammlung in der Erbendorfer Stadthalle bekannt wurde, liegen die Pläne auf Eis. Vorsitzender Matthias Wittmann gab laut Mitteilung bekannt, dass derzeit „alles gestoppt ist, da ein Investor ausgestiegen ist“. Vor rund 200 Mitgliedern präsentierte Geschäftsführerin Marion Höcht laut einer Pressemitteilung die Vielfalt und Komplexität des MR-Angebotes. Der Verrechnungswert für die überbetriebliche Maschinenvermittlung beläuft sich demnach auf 9,25 Millionen sowie 37 490 Stunden in der klassischen Betriebshilfe.
Ein wachsendes Aufgabenfeld sei aktuell die Familienhilfe, die private Haushaltshilfen, die Entlastungsleistungen und Verhinderungspflege für Pflegebedürftige beinhalte. Für diese Dienstleistungen seien 30 sozialversicherungspflichtig angestellte Frauen unterwegs. Ein weiteres Aktionsfeld sei die regenerative Landwirtschaft, mit der sich der Maschinenring seit sechs Jahren intensiv beschäftige. Höcht: „So intensiv, dass wir uns damit für ein Forschungsprojekt beworben haben.“ Im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) Agri sei die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes im Juni 2023 bewilligt worden. Das Konzept sei im Februar abgegeben worden. Der Titel laute „Die Rückführung der Bodenbiologie mit Hilfe des Johnson-Su Kompost“. Nun werde man einen Antrag auf für die Umsetzung des auf drei Jahre ausgelegten Forschungsauftrags stellen.
Aber auch die Pflege der Kulturlandschaft und die Biodiversität sind laut Marion Höcht wichtige Arbeitsfelder. Mit einem eigenen Baumwart habe man an der Kampagne „Streuobst für alle“ teilgenommen und einen großen Streuobsttag organisiert. Die Planung, Pflanzung und Pflege von Streuobstwiesen werde in den nächsten Jahren weiter intensiviert.
Immer wichtiger werde die Beratung zu den Themen Nährstoffhaushalt, Betriebsentwicklung und Arbeitswirtschaft, ebenso die Weiterentwicklung der bestehenden 19 Maschinengemeinschaften und der Aufbau von neuen Gemeinschaften. Umweltschutz werde mit moderner Technik geleistet. „Damit diese Technik auch allen Landwirten zur Verfügung steht, sind Gemeinschaften essenziell“, so Höcht. Das Tochterunternehmen MR Stiftland GmbH sei eine kleine Erfolgsstory. Vor 20 Jahren mit 1,5 Mitarbeitern gegründet sei es zu einem Betrieb mit knapp 100 Mitarbeitern und 4,5 Millionen Euro Umsatz herangewachsen. Die Tochterfirma sei zu einem verlässlichen Partner von Privatleuten, Kommunen, Handwerk und Industrie geworden.
Die Bilanzen 2022 und 2023 zeigten laut Mitteilung ein solides Ergebnis, das Kassenprüfer Hans-Jörg Schön bestätigte. Geschäftsführerin und Vorstand wurden entlastet. Peter Fuhrmann wurde zum neuen Kassenprüfer bestellt. Der Zweite Vorsitzende, Michael Eichenseher, präsentierte den Haushaltsvoranschlag 2024, der einstimmig angenommen wurde. Vorsitzende Matthias Wittmann gratulierte zudem Carolin Schrembs zum bestandenen Geschäftsführerlehrgang. Sie ist seit 1. Juli 2023 stellvertretende Geschäftsführerin und Prokuristin.
Hauptreferent Raphael Haug von der Abteilung Land-Energie der Maschinenringe Deutschland GmbH erläuterte die aktuelle Preissituation auf dem Energiemarkt und die möglichen Entwicklungen. Er zeigte laut Mitteilung unterschiedliche Ausstiegsszenarien für PV- und Energieanlagen, die in den nächsten Jahren aus der EEG-Förderung fallen werden, auf – mit dem Fazit, dass es hier keinen Königsweg gebe. Jeder Anlagenbetreiber müsse prüfen, ob Eigenverbrauch oder Volleinspeisung für ihn sinnvoll sei. Die Maschinenringe könnten ein gutes Vermarktungsangebot für Anlagen von 25 bis 99 kW erstellen. Grußworten sprachen stellvertretender Landrat Dr. Alfred Scheidler und der Erbendorfer Bürgermeister Johannes Reger.
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