Als Sitzungsgremium des Netzwerks Inklusion sammelt der Inklusionsbeirat neue Ideen, wie der Landkreis Inklusion stärker in den Mittelpunkt rücken und noch vielfältiger für die Öffentlichkeit aufbereiten kann. Diese Einfälle besprechen die Mitglieder regelmäßig bei Versammlungen und diskutieren, wie man Vorhaben bestmöglich umsetzen könnte. Im Beirat bringen sich Engagierte aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche ein. Nicht nur Personen, sondern auch Bündnisse, Vereine, Einrichtungen und Verbände sind Teil der Pläne und Gespräche des Beirats.
Erfolgreiche Entwicklung
Für mehr Aufmerksamkeit und stärkere Förderung von Inklusion setzte sich Anfang der 2010er Jahre die Lebenshilfe Mitterteich mit ihrem damaligen Vorsitzenden Karl Haberkorn ein. Unterstützung fand das Vorhaben durch die Aktion Mensch. Im Jahr 2015 hat die Sozialpädagogin Christina Ponader schließlich das Netzwerk Inklusion Landkreis Tirschenreuth gestartet. Seitdem hat sich viel getan: Schon kurz nach Beginn des Projekts zeigten sich besonders im Bereich Sport begeisterte Reaktionen. Im Laufe der Zeit fanden auch verschiedene Freizeit- und Kulturangebote des Netzwerks immer größeren Anklang. Besonders in der Arbeitswelt spielte das Thema „Leichte Sprache“ eine immer wichtigere Rolle, 2016 gründete sich dafür eine Prüfgruppe. Auf Barrierefreiheit legten die Verantwortlichen in den letzten Jahren ebenfalls mehr Wert. In diesem Rahmen unterziehen sich öffentliche Gebäude und Räume regelmäßigen Prüfungen. Neben Begehungen finden zudem vermehrt Beratungen von Geschäftsinhabern und Einrichtungen statt. Außerdem entstehen Freizeitführer, in denen barrierefreie Orte in der Umgebung gesammelt und beschrieben sind. 2019 war ein besonders turbulentes Jahr für das Netzwerk. Als Teil des Projekts „Digitales Dorf“ der Steinwaldallianz legten die Verantwortlichen ihr Augenmerk auf digitale Wohnberatung. Dazu gehört unter anderem ein Online-Hilfsmittelkatalog, der Tipps gibt, wie man seinen Alltag in der eigenen Wohnung vereinfachen kann. Eine weitere Errungenschaft im Bereich Digitalisierung sind die neuen Bildungsangebote. Erstmalig fanden im Landkreis kostenlose Veranstaltungen statt, bei denen Senioren alles rund um den Umgang mit Handys und Computern lernen konnten. Diese Kurse wollen die Zuständigen auch im kommenden Jahr weiter fortführen. Die jüngeren Wissbegierigen nutzten die Aktionen der MINT-Garage, um mehr über Naturwissenschaften zu lernen und Experimente zu machen. Kreativ austoben konnten sich Kinder bei „Kemnaths Kinderkunst“. Dieses Projekt erregte vor allem mit den bunt gestalteten Stühlen, die mittlerweile in der ganzen Umgebung verteilt sind, Aufmerksamkeit. Nennenswert ist auch die Idee einer „Schwer in Ordnung“-Hülle für Schwerbehindertenausweise. Eine weitere Neuerung hat das Netzwerk auf der Homepage des Landkreises in Gang gesetzt. Im Veranstaltungskalender können Besucher dank eines entsprechenden Filters nun gezielt nach Aktionen rund um die Inklusion suchen. Für seine erfolgreichen inklusiven Maßnahmen erhielt das Netzwerk Inklusion im Herbst sogar den Bayerischen Miteinander-Preis.
Abwechslungsreiche Ideen
Auf den vielen Erfolgen der letzten Zeit ruhen sich die Beteiligten des Netzwerks aber natürlich nicht aus. Das Programm für 2020 steht bereits und ist wieder mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen gefüllt. Einer der Höhepunkte im Frühjahr ist eine Wanderausstellung, die sich der deutsch-tschechischen Geschichte nach der Grenzöffnung widmet. Weiterhin gibt es unter anderem Vorträge zu Selbstliebe im Familienalltag und seelischer Gesundheit im Alter. Die Demokratie-Werkstatt hat Veranstaltungen geplant, bei denen es um Eisenbahnen und Energie im Stiftland gehen soll. Dazu gehört eine Energie-Rundfahrt durch den Landkreis. Zum ersten Mal finden im November schließlich die Oberpfälzer Inklusionsgespräche statt. Ein Wunsch des Inklusionsbeirats wäre es zudem, Anfängerkurse für Gebärdensprache anzubieten. Dazu gibt es aktuell jedoch noch keine konkreten Informationen. Die Ideen scheinen den Beteiligten also noch lange nicht auszugehen. „Es ist sensationell, wie breitgefächert und vielfältig das Angebot ist“, lobt Landrat Wolfgang Lippert. „Das Netzwerk leistet hervorragende Arbeit, die für unseren Landkreis unbedingt notwendig ist.“
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