Tirschenreuth
15.06.2020 - 13:21 Uhr

Auch Polizist und Pfarrer mit am Sitzungstisch

Der Tirschenreuther Kreistag hat den Jugendhilfeausschusses neu besetzt. Trotz eines einstimmigen Votums gab es kritische Stimmen.

Der Kreistag tagt wegen der Coronakrise momentan nicht im Landratsamt, sondern im Kettelerhaus. Archivbild: rti
Der Kreistag tagt wegen der Coronakrise momentan nicht im Landratsamt, sondern im Kettelerhaus.

Auch der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Tirschenreuth kann sich nun bald zur ersten Sitzung der neuen Wahlperiode treffen. Der Kreistag hatte in seiner Sitzung im Kettelerhaus einstimmig die Besetzung festgelegt. Anfang Juli soll das Gremium zum ersten Mal tagen.

Der Jugendhilfeausschuss ist eine Besonderheit unter den Ausschüssen des Kreistags. Er setzt sich aus stimmberechtigten und beratenden Mitgliedern zusammen, die zum Großteil gar nicht dem Kreistag angehören. Stimmberechtigte Mitglieder sind Landrat Roland Grillmeier und fünf Mitglieder des Kreistags, drei in der Jugendhilfe erfahrene Bürger sowie sechs Vertreter, die auf Vorschlag anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in das Gremium entsandt werden.

Fünf Kreisräte

Bereits in der konstituierenden Sitzung hatten die Kreistagsfraktionen Peter Gold und Tina Zeitler (beide CSU), Manuela von Podewils (FW), Thomas Döhler (SPD) und Julia Thoma (Liste Zukunft) für den Ausschuss benannt. Nun wurde das Gremium mit Nicht-Kreisräten aufgefüllt.

Als stimmberechtigte in der Jugendhilfe erfahrene Mitglieder werden die beiden Schulleiterinnen Ursula Huber und Annette Spreitzer-Hochberger sowie Jessica Wöhrl-Neuber, Leiterin des Kemnather Familienzentrums Mittendrin, in den Ausschuss entsandt. Ihre Vertreter sind Claudia Kormann, Carola Reger und Tina Faltenbacher.

Räte aus Reihen der Träger der freien Jugendhilfe sind Jürgen Preisinger, Andreas Malzer und Marco Vollath vom Kreisjugendring (ihre Stellvertreter sind Bruno Kraus, Wolfgang Bauer und Gerhard Kraus vom Kreisjugendring), Martina Fuhrmann vom BRK (Vertreter Martin Kneidl von der Caritas), Petra Krützner von der Kolping-Berufshilfe (Vertreter Johannes Saalfrank von der Kolping-Berufshilfe) und Holger Hasse vom SOS-Kinderdorf Immenreuth (Vertreterin Angelika Würner von der AWO).

Beratende Mitglieder

Als beratende Mitglieder wurden berufen: der Leiter des Jugendamts, Emil Slany (Vertreterin Astrid Bösl), Richter Wolfgang Höreth vom Amtsgericht (Vertreter Peter Neuner), Jürgen Bayer von der Mittelschule Tirschenreuth (Vertreter Konrektor Joachim Kruppa von der Mittelschule Tirschenreuth) und Geschäftsführer Leonhard Merkl vom Jobcenter (Vertreter Berufsberater Tobias Galitzdörfer).

Tirschenreuth18.05.2020

Weitere beratende Mitglieder sind Diplom-Sozialpädagogin Marion Neumann von der Leitung der Erziehungsberatungsstelle Tirschenreuth (Vertreterin ist ihre Kollegin Isabella Roth), kommunale Gleichstellungsbeauftragte Karin Hauser-Dötterl (für sie wurde noch kein Vertreter benannt), Polizeihauptkommissar Roland Heldwein von der Inspektion Waldsassen (Vertreter ist Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner), Barbara Schönauer von der katholischen Jugendstelle Tirschenreuth (Vertreter ist der Bärnauer Pfarrer Konrad Amschl) sowie der evangelische Pfarrer Martin Schlenk aus Mitterteich (seine Stellvertreterin ist Religionspädagogin Doris Kick vom Evangelischen Jugendwerk aus Weiden).

Kritik von Freien Wählern

Einstimmig nahm der Kreistag diesen Beschlussvorschlag im Block an. Trotz der Zustimmung gab es kritische Anmerkungen von der Fraktion der Freien Wähler. Er hätte sich eine "etwas pluralistischere Besetzung" gewünscht, meinte Hans Klupp. CSU-Fraktionschef Bernd Sommer fühlte sich angesichts der Tatsache, dass viele Abgesandte Mitglieder der Christsozialen sind, angesprochen. Er könne nichts dafür, dass die Mitglieder seiner Partei so vielfältig engagiert seien, konterte er.

In die Schusslinie geriet auch der Kreisjugendring, weil er sowohl bei den ordentlichen Mitgliedern als auch bei den Stellvertretern nur Männer benannt hat. „Das ist eine vertane Chance“, erklärte Klupp. Landrat Roland Grillmeier meinte, dass diese Diskussion wohl nicht im Kreistag, sondern beim Kreisjugendring, der die Delegierten benannt habe, geführt werden müsse.

Hintergrund:

Sitzungen grundsätzlich öffentlich

Der Jugendhilfeausschuss befasst sich mit grundsätzlichen Fragestellungen zur Entwicklung der örtlichen Jugendhilfe, zu aktuellen Problemlagen junger Menschen und ihrer Familien und zur Förderung der freien Jugendhilfe. Er hat Beschlussrecht in Angelegenheiten der Jugendhilfe im Rahmen der vom Kreistag bereitgestellten Mittel. Seine Sitzungen sind grundsätzlich öffentlich, soweit nicht im Einzelfall im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Nichtöffentlichkeit geboten ist. Die stimmberechtigten Mitglieder sind bei der Stimmabgabe an Weisungen und Aufträge nicht gebunden.

Beratende Mitglieder sind Kraft ihres Amtes der Leiter des Kreisjugendamtes und je ein Vertreter des Jugend- oder Familien- oder Vormundschaftsgerichts, der Schulen oder Schulverwaltung, der Agentur für Arbeit, der Erziehungsberatungsstelle, der kommunalen Gleichstellungsstelle, der Polizei, der Katholischen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche.

 
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