Seit Mitte Februar ist Albert Bauer Schulleiter des Stiftland-Gymnasiums Tirschenreuth. Der 63-jährige Rektor war natürlich auch vor vielen Jahren einmal ein ganz normales Schulkind. Auf die Frage, ob er sich an eine Fünf in einer Schulaufgabe oder gar in einem Zeugnis erinnern kann, schmunzelt er. Denn er kann sich an eine ganz andere Begebenheit weit mehr erinnern.
Aber zuerst die Noten: Bauer, der in Vohenstrauß aufgewachsen ist, hat sein Abitur am Augustinus-Gymnasium Weiden gemacht. Mit einem Notendurchschnitt von 1,6. Im Jahr 1975 sei das gewesen, denkt er zurück. "Und ich hatte wirklich meine gesamte Schulzeit nie eine Fünf im Zeugnis." Albert Bauer würde heute wohl als "Streber" von seinen Schulkameraden geneckt werden. Von Anfang an schaffte er in jedem seiner Zeugnisse einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma.
Abitur im "Fürther Modell"
Was kaum jemand weiß: Albert Bauer hat sein Abitur in einem achtstufigen Modellversuch absolviert. "Das nannte man das ‚Fürther Modell‘. Ausgegangen ist es von der Bayerischen Staatsregierung. Ab der fünften Klasse wurden wir darauf vorbereitet, nach der 8. Jahrgangsstufen abzuschließen", erzählt er. Er sei nach der 9. Klasse in die 11. Klasse gewechselt. "Ich habe nie eine 10. Klasse absolviert."
Und wir war das mit der Note Fünf? Albert Bauer, der sechseinhalb Jahre Rektor der Spätberufenenschule Fockenfeld war, fällt's nun doch wieder ein. "In Mathe hatte ich einmal eine Fünf, aber nur in einer Schulaufgabe."
"Ich war Jahrgangsbester bei der Abschlussprüfung in der Knabenrealschule Waldsassen", berichtet Klaus Meyer, Bürgermeister von Bad Neualbenreuth. Wieder ein Streber? "Nein! Das war ich nicht", beteuert Meyer. Er habe sich mit einer "List" durch die mündliche Sprachprüfung in Englisch geschmuggelt. "Auf Anraten meines Cousins lernte ich intensiv aus vier Themen das Thema ‚Mein Zimmer‘. Zur Prüfung sollte ich übers Schulgebäude sprechen. Also begann ich mit dem Schulgebäude und fand, wie mir geraten wurde, den Bogen von dort zu meinem Zimmer. Das war der Trick." Meyer bekam dafür eine Eins und wurde Schulbester.
Themaverfehlung im Aufsatz
Die guten Noten waren aber nicht immer seine Stärke. In Mathe, sagt er, sei er gut gewesen. "Immer Einser und Zweier." Aber in Deutsch habe er einmal eine Fünf bekommen. "Themaverfehlung in einem Aufsatz." Meyer erinnert sich an eine weitere Fünf in Biologie in einer Schulaufgabe. "Das war ein Lernfach. Und ich habe nicht gelernt."
Von der Note Fünf in Deutsch kann auch Tobias Böhm "ein Lied singen". Das Fach brauchte der heutige Leiter des Kreismusikschule aber nicht mehr. Tobias Böhm ist Musiker geworden, hat in der Berufsfachschule in Sulzbach-Rosenberg seine Mittlere Reife gemacht und danach über die Bundeswehr Musik studiert. "Ich war ein Durchschnittsschüler", gibt Böhm offen zu.
Nach seinen Noten in Musik muss man ihn wirklich nicht extra fragen. Klare Sache: In Musik bekam Böhm fast immer eine Eins, höchstens mal eine Zwei. In seinem Abschlusszeugnis im Jahr 1993 stand hinter dem Schulfach Musik ebenfalls eine Eins. Seine Lieblingsfächer waren Sport und Musik. Böhm hat sein Musikdiplom als Musiklehrer, Musiker und in der Meisterklasse.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.