Mit unter den ersten Beziehern der kostenlosen Schnelltests in der Region ist die Stadt Tirschenreuth. Gut 2000 Stück der Sets der Firma Siemens wurden am Donnerstag im Kettelerhaus übergeben. Zudem gab es eine intensive Schulung durch Melissa Wagner vom Roten Kreuz. Denn auch bei den Tests in Eigenregie gibt es allerhand zu beachten, damit das Ergebnis zuverlässig ist.
Die firmeneigene Testung bedeute einen wichtigen Schritt zur Eindämmung der Corona-Pandemie, betonte Bürgermeister Franz Stahl bei der Übergabe der Tests im Kettelerhaus. Deshalb wäre es von hoher Relevanz, dass sich möglichst viele Firmen und Behörden daran beteiligen. Unternehmen, egal welcher Größe, die an einer „Inhouse-Lösung“ interessiert sind, können sich unter der E-Mail-Adresse wirtschaftsfoerderung[at]tirschenreuth[dot]de für eine Corona-Testung registrieren lassen. Dabei müssen verschiedene Angaben gemacht werden.
Aufgerufen, so Stahl, seien natürlich auch alle Tirschenreuther Betriebe und Verwaltungen. Deshalb werde die Stadt in den nächsten Tagen auch rund 750 Schreiben versenden. Dabei seien die Tests eigentlich zur individuellen Anwendung gedacht, doch brauche es auch hier eine entsprechende Unterweisung. Im Kettelerhaus durfte Melissa Wagner diese Information bieten. Dabei sollten bei der Stadt und den Stadtwerke alle die notwendigen Kenntnisse erhalten, allerdings auch gewisse Personen als Begleiter der Testungen vor Ort dann zur Verfügung stehen. An zwei Tagen in der Woche wollen Verwaltung, Bauhof und Stadtwerke künftig Schnelltests beim eigenen Personal vornehmen. Sollte ein Test positiv ausfallen, müssten die Mitarbeiter dann in Eigenverantwortung in Quarantäne gehen.
Stahl hofft, dass mit diesen Maßnahmen ein weiterer Beitrag geleistet wird, dass die Pandemie in den Griff zu bekommen ist. An der Stelle wollte Stahl aber auch herausstellen, dass es wichtig sei, Impfmaterial zu bekommen. Mit dem BRK hätte man eine hervorragende Struktur vor Ort. „Wir können impfen, brauchen aber halt auch einen Impfstoff“, beklagte sich Stahl auch beim neuen Gesundheitsminister Klaus Holetschek. „Ich verstehe nicht, dass nach Tschechien Impfstoff geliefert wird und wir keinen erhalten“, bemängelte Stahl. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, bedankte sich Stahl bei den Mitarbeitern des BRK.
Im Kettelerhaus durfte Melissa Wagner dann Einweisungen über die richtige Durchführung der Tests geben. Betreuer der Maßnahmen vor Ort müssen sich mit Schutzkleidung ausstatten und die Tests unter bestimmten Regeln vornehmen. Medizinisches Fachpersonal, wie früher, sei nicht mehr gefordert. Wohl aber das Wissen um die richtige Anwendung. Als einer der ersten Beispiels-Kandidaten durfte dann Franz Stahl zur Verfügung stehen. Melissa Wagner konnte an ihm die Handhabung und auch Auswertung der Tests vorführen. Wichtig etwa sei, dass gerade bei der Entnahme aus der Nase sorgfältig vorgegangen wird. Allerdings ist es nicht mehr nötig, die Teststäbchen sehr tief einzuführen. Franz Stahl hat das Procedere gut überstanden – und durfte mit einem negativen Ergebnis nach Hause gehen.
„Ich verstehe nicht, dass nach Tschechien Impfstoff geliefert wird und wir keinen erhalten.“
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