Bis zum Jahre 1914, bevor der Erste Weltkrieg ausbrach, herrschte in den Betrieben der Stadt Vollbeschäftigung. Die Löhne der Arbeiterklasse reichten aus, um den Lebensunterhalt für die kinderreichen Familien einigermaßen bestreiten zu können. Der hohe Preis dafür betrug 60 und mehr Arbeitsstunden in der Woche.
Zu dieser Zeit gab es in der Stadt drei gutbestückte Spielwarengeschäfte. Neben Holz- und Blecheisenbahnen, Trommeln und Kreiseln waren Puppenstuben, Kaufläden und natürlich eine große Auswahl an Puppen die großen Renner. Geliefert wurde die Ware von einer der zahlreichen Spielwarenfabriken, die in Nürnberg angesiedelt waren. Einfaches Holzspielzeug lieferten die städtischen Schreiner und die Schnitzer, die sonst kunstvolle Krippenfiguren anfertigten, versuchten sich vor Weihnachten an Pferd und Wagen.
In dieser Zeit drückten sich an den Schaufenstern der Spielwarengeschäfte die Buben und Mädchen die Nasen platt. Vergebens versuchten sie einen kleinen Blick erhaschen zu können. Die Spielsachen waren erst bei der Bescherung für die Kinderaugen bestimmt. Dafür nahm das Christkind schon einige Wochen vorher die Wunschzettel entgegen. Die in Schönschrift geschriebenen Zettel wurden vor dem Schlafengehen auf das Fensterbrett oder vor die Haustüre gelegt. In der Nacht, wenn alles fest schlief, kamen dann die Helfer des Christkinds vorbei und sammelten sie ein.
Mit etwas Glück findet man heute noch altes Spielzeug auf den Dachböden der Bürgerhäuser. Es ist in den meisten Fällen in einem guten Zustand. Die Spielsachen wurden kurz nach Weihnachten wieder in Truhen oder Schachteln verpackt und in eine finstere Ecke auf den Dachboden gestellt. Dort warteten sie dann ein langes Jahr, bis sie am Hl. Abend wieder die Kinderaugen zum Leuchten brachten.
Gut sortierte Geschäfte
Vor rund 100 Jahren gab es im Zentrum der Kreisstadt drei Spielwarengeschäfte.
- Am Unnaplatz bot Wilhelm Pahl seine Waren an.
- Auf dem Marktplatz fand sich das Geschäft von Alois Pfreimter.
- In der Apothekergasse, heute Koloman-Maurer-Straße, hatte die Witwe Stähr ihren Laden. Ihr Laden war der größte und am besten sortiert.

















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