Nach dem eigenen Bauantrag der Stadt über den Neubau der Zweifachturnhalle an der Mittelschule konnte Bürgermeister Franz Stahl noch ein weiteres Großprojekt nachlegen. „Bei solchen Anträgen würden andere die Sektkorken knallen lassen. Wir nehmen es mit einer gewissen Gelassenheit“, blickte Stahl auf die weiteren Strukturbesserungen in der Stadt .
Gebäude in typischem Gelb
Bei der Sitzung des Ausschusses für Bau- und Umweltwesen, Stadtentwicklung und Stadtplanung vergangene Woche im Saal des Kettelerhaus konnte der Bürgermeister einen Bauantrag der Deutschen Post AG vorstellen. Das Unternehmen will an der Heisenbergstraße im Gewerbegebiet einen neuen Zustellstützpunkt für den DHL-Verbund errichten. Dabei handele es sich um eine Hallenkonstruktion für die Verteilung der Pakete. Das rund 6,3 Meter hohe Gebäude soll sich über eine Grundfläche von 36,8 mal 16,3 Metern erstrecken. In den Plänen ist das Bauwerk natürlich im typischen gelben Farbton dargestellt. „Das ist kein Problem“, merkte Stahl dazu an, denn das Gebäude würde durchaus in das Gewerbegebiet passen. Dargestellt in den Plänen ist auch eine funktionelle Situation bei der Anlieferung und für den weiteren Transport.
Auf Nachfrage von Norbert Schuller (FW) bestätigte Stahl, dass der Neubau als Ersatz für das alte Postgebäude an der Bahnhofstraße ausgelegt sei. Eigentlich hätte das Gebäude von einem Investor errichtet werden sollen, das habe sich aber wieder zerschlagen, merkte Schuller. Ebenso wusste er, dass von dem Zustellstützpunkt die vier Gemeinden Tirschenreuth, Bärnau, Plößberg und Mähring versorgt werden. „Ich begrüße das Vorhaben, weil damit der Ablauf weiter verbessert wird“, so Schuller. Die Investition sei eine weitere Stärkung des Standortes, fügte Stahl an. Das Vorhaben wurde auch vom kompletten Gremium unterstützt. Mit dem gemeindlichen Einvernehmen ist auch die Ausnahme für das nur sieben Grad Neigung aufweisende Satteldach verbunden. Eigentlich sehen die Pläne eine Dachneigung von 12 bis 25 Grad vor.
Wohnhausbau abgelehnt
Weniger großzügig konnte das Gremium bei einem Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Garage im Lengenfelder Weg sein. Zwar war das Wohnhaus kein Problem, doch die Garage sei an diesem Standort nicht realisierbar, begründete der Ausschuss die ablehnende Stellungnahme. Einverstanden war das Gremium mit den Anträgen für den Neubau einer Garage mit Carport an ein bestehendes Wohnhaus in der Gemarkung Tirschenreuth sowie dem Neubau eines Carports mit Lagerhalle an der Falkenberger Straße.
Ein „leidiges Thema“ brachte der Bürgermeister mit dem Lärmschutz an der Umgehung vor. Gerade für die Anlieger an Lengenfelder Weg werde die Belastung durch den zunehmenden Verkehr immer schlimmer. Dazu sei bei der Stadt aktuell wieder ein Schreiben eingegangen, in dem eine Verbesserung des Lärmschutzes gefordert werde. Deshalb habe die Stadt mit Straßenbauamt, das dafür zuständig sei, Kontakt aufgenommen. Doch das Amt sei eben nicht so flexibel, schilderte Stahl. „Wir bleiben dran“, versprach der Bürgermeister. Eine Verbesserung könnte auch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 80 ergeben, schlug Stahl vor. Dabei könnte auch die Kommunale Verkehrsüberwachung zur Kontrolle eingesetzt werden. Mit diesem Vorschlag werde man sich, neben der Verbesserung des Lärmschutzes, wieder an das Amt wenden, informierte der Bürgermeister.
Bei den Anfrage gab Huberth Rosner (CSU) eine Lob der Anwohner vom Angerweg weiter. Die Anwohner wollten die gute Abwicklung der Abwasser- und Kanalarbeiten durch die Baufirma herausstellen. „Wir haben auch bei anderen Maßnahmen sehr gute Erfahrungen mit der Firma gemacht“, ergänzte Stahl.
Gefahrenstellen in Mezgerstraße
Massive Gefahrenstellen für Radfahrer erkannte Dr.Alfred Scheidler (CSU) durch die schadhaften Stellen in der Mezgerstraße. Hier sollte man schon wegen der Verkehrssicherungspflicht wenigstens ein Hinweisschild auf den schlechten Fahrbahnzustand aufstellen. Bürgermeister Stahl kündigte eine Erneuerung der Fahrbahn in den kommenden Jahren an. Die Maßnahme hätte schon früher durchgeführt werden sollen, doch gegen das Vorhaben seien Einwände erhoben worden. Nachdem aktuelle keine Ausbaubeiträge verlangt werden dürften, ging Stahl davon aus, dass es keine weitere Verzögerung geben wird. Bis dahin werde man im Zuge der Straßenausbesserungen eklatante Schäden beheben.
„Bei solchen Anträgen würden andere die Sektkorken knallen lassen. Wir nehmen es mit einer gewissen Gelassenheit.“
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