Schon seit Jahrzehnten ersehnt Tirschenreuth die sogenannte Süd-Ost-Tangente. Denn seit der Grenzöffnung hat der Schwerlastverkehr enorm zugenommen. Aber immer wieder gab es Verzögerungen. Das bayerische Verkehrsministerium hatte schließlich im August 2018 in Aussicht gestellt, dass die Ortsumgehung schneller als erwartet in Angriff genommen werden kann.
Vor einigen Tage hatte nun Klaus Holetschek, Staatssekretär im Verkehrsministerium, bei seinem Gespräch mit Bürgermeister Franz Stahl und den Vertretern des staatlichen Straßenbauamts Amberg-Sulzbach gute Nachrichten zu den Planungen und dem Bau der Süd-Ost-Tangente mitgebracht: "Das Vergabeverfahren startet noch in diesem Jahr. Wir steigen in die Details ein. Wir wollen die Planung und die Baureife vollenden."
Grundstücke erwerben
Holetschek hob hervor, dass auch die Bevölkerung hinter dieses Projekt stehe. Und Bürgermeister ergänzte forsch: "Ich hoffe auf den Spatenstich am 1. Juni 2021". Dazu der Staatssekretär lächelnd: "Mich kann nichts mehr überraschen."
Holetschek verwies darauf, dass diese Umgehung das erste Projekt seines Ministeriums sei, das man aus der Reserve hole. In diesem Zusammenhang dankte er den staatlichen Bauämtern bayernweit für ihre gute Arbeit. Nun gelte es, die Planung anzustoßen und die entsprechenden Grundstücke zu erwerben. "Wir können loslegen", so der Staatssekretär. Stahl betonte, dass diese Worte ein wichtiges Signal für das Straßenbauamt sei.
Der Bürgermeister stellte dem Gast kurz die Kreisstadt vor, in der in den vergangenen 18 Jahren nicht weniger als 140 Millionen Euro für die Stadtentwicklung und die städtische Infrastruktur investiert worden seien. Diese Ortsumgehung, so der Bürgermeister, sei im Stadtrat schon seit 1992 im Gespräch, ehe sie nun im Februar 2020 bei einem Gespräch mit Staatssekretär Klaus Holetschek in Waldsassen mächtig Fahrt aufgenommen habe.
Schwerlastverkehr reduzieren
Stahl erinnerte daran, dass sich der Schwerlastverkehr durch die unterdimensionierte Mühlbühlstraße, vorbei an Wohnhäusern, Altenheim und der Mittelschule durchquäle. Es habe schon einige Unfälle gegeben. Mit dem Bau der Tangente könne der Schwerlastverkehr erheblich reduziert werden. "Weil wir eine aggressive Innenstadtpolitik betreiben, ist diese Umgehungsstraße für uns besonders wichtig und eine enorme Entlastung für unsere Stadt", unterstrich Stahl die Bedeutung des Projekts.
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