"Wir hatten enorme Wachstumsraten", blickte Bürgermeister Franz Stahl am Dienstag bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus, Museumsangelegenheiten und Städtepartnerschaften auf die Tourismus-Statistik. Stefanie Süß, Leiterin von Tourist-Info und Museumsquartier, hatte die aktuellen Zahlen mitgebracht, die bis Ende September 28 798 Übernachtungen (Vergleichsmonat Vorjahr 30 025) ausweisen. Damit hätte sich ein leichtes Minus von 4,08 Prozent ergeben. Die Verweildauer liege bei 4,1 Tagen, die Bettenauslastung bei 26,8 Prozent.
Bauernhof-Urlaub beliebt
Bürgermeister Franz Stahl wusste, dass die Zahlen seit 2015 kontinuierlich zugenommen hätten. Die Übernachtungszahlen hätten sich nun auf einem hohen Level gefestigt, betonte Stahl. Allerdings gebe es für weitere Steigerungen ein Problem: "Wir können nicht weiter wachsen, weil wir nicht mehr Betten haben!" So würde die Zahl der Gästebetten bei rund 300 stagnieren. Stefanie Süß erläuterte auf Nachfrage, dass bei den Übernachtungszahlen weiterhin der Urlaub auf dem Bauernhof das größte Interesse genieße. "Die Urlauber suchen die Authentizität", betonte Süß. Mittlerweile hätten die Anbieter schon viele Stammgäste. Was für Franz Stahl nicht ungewöhnlich war, denn die Gastgeber würden eine sehr hohe Qualität bieten.
Hohe Qualität und enormen Zuspruch kennzeichnen auch die Gästeführungen in der Kreisstadt. Bislang wurden bereits 108 Führungen angeboten, an denen 2030 Personen teilgenommen haben.
Gästeführungen gefragt
Besonderes Interesse verbuchen die Stadtführungen (42 Führungen mit 707 Teilnehmern), die Führungen im MQ (20/421) und natürlich die Historischen Führungen (12/308). Vor zwei Jahren wurden 104 Führungen mit 2015 Teilnehmern gezählt, 2018 waren es 91 Führungen mit 2300 Teilnehmern. Bei den Neuerungen freute sich Franz Stahl vor allem über das große Interesse an den Kräuterführungen.
Kompliment für Gästeführer
Insgesamt schrieb der Bürgermeister den Erfolg natürlich der engagierten Arbeit der Gästeführer zu. Bei der Auswahl der Themen sei man noch lange nicht am "Ende der Fahnenstange" angekommen. Ein großes Kompliment zollte auch Stefanie Süß den Gästeführern, die gerade durch ihre Flexibilität viele Anfragen ermöglicht hätten.
Und das Interesse ist ungebrochen hoch. Bereits jetzt gebe es 12 Buchungen für das kommende Jahr. Zu den herausragenden Angeboten gehören dabei die Historischen Stadtführungen (Info-Kasten), die 2020 in die vierte Runde gehen. Insgesamt werden von den Gästeführern 22 verschiedene Touren offeriert, dazu kommen spezielle Angebote für die Kinder. Im Programm für die Erwachsenen sind etwa Führungen durch den Ort, zu Kirchen, in den Fischhofpark oder in die Teichpfanne. Für die Kleinen werden auch besondere Kindergeburtstage angeboten.
Die neue Broschüre "Gästeführungen 2020" gibt es bei der Tourist-Info sowie im Rathaus und findet sich auf der Homepage der Stadt im Bereich Kultur & Tourismus/Gästeführungen.
Maurus Fuchs und Spionage
Seit Jahren können die Interessierten aufregende Szenen zur Geschichte der Stadt miterleben. Die "Historischen Stadtführungen" werden durch kurze Theatersequenzen besonders attraktiv gestaltet. Im kommenden Jahr startet die vierte Staffel, in deren Mittelpunkt der Maler Maurus Fuchs, eine internationale Spionagegeschichte und zwei Tirschenreuther Originale stehen, die es "faustdick" hinter den Löffeln haben. Mit den Gästeführern geht es durch die Gassen der Stadt zu außergewöhnlichen Spielorten. Offene Führungen sind am 2. und 24. Mai, am 20. Juni, 5. und 11. Juli, sowie 2. und 8. August. Termine der Gruppenführungen: 3. und 23. Mai, 21. Juni, 4. und 12. Juli, 1. und 9. August. Beginn der Führungen jeweils 18.30 Uhr, Dauer etwa 100 Minuten. Kosten 13,50 Euro pro Person, 300 Euro je Gruppe. Maximale Gruppengröße 25 Personen. Der Vorverkauf startet am Montag, 11.November. (ws)
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