Mit dem Architekturbüro Narr, Rist und Türk (NRT) hat die Stadt einen bewährten Partner verpflichtet, der schon bei der Gartenschau seine Qualität bewiesen hat. Bei der Stadtratssitzung am Donnerstag stellte NRT-Vertreterin Elisa Scheibl das bekannte Projekt "Zukunft Stadtgrün" vor. So sollen beim Umbau des Platzes La Ville du Bois unter andrem eine Pergola, Sitzstufen zum Mühlbach und eine Aufweitung des Gewässers entstehen. Danach folgt eine Aufwertung der Franz-Böhm-Gasse mit neuer Brücke und eine Verbesserung des Rad- und Fußweges zum Stadtteich Nord-West. Dort war ursprünglich nur der untere Teil mit Pergola und Zugang zum Wasser im Konzept dabei.
Später wurden die gesamte Wasserfläche und das umgebende Areal mit aufgenommen. Das aktuelle Projekt sieht hier einen Inselstreifen vor, der eine deutliche Trennung von Mühlbach und Teich schafft. Durch zwei Wehr-Anlagen werden Zu- und Ablauf des Teiches und damit auch der Wasserstand geregelt. Damit könnte in kalten Wintern der Wasserstand gesenkt und so eine natürliche Eisfläche für Schlittschuhläufer geschaffen werden. Vielversprechend: Rund um den Teich finden sich im Plan im nördlichen Teil ein Spielplatz mit einem flachen Wasserbereich mit Spielgeräten, ein Rasenplatz als "Multifunktionsarena" und ein weiterer Spielplatz im Bereich der bestehenden Anlage.
Vier Millionen Euro Kosten
Bei der Realisierung soll heuer noch der erste Abschnitt mit dem Platz La Ville du Bois beginnen. Bei den Kosten werde hier mit rund einer Million Euro kalkuliert, schilderte die Architektin. Die weiteren fünf Abschnitte: Franz-Böhm-Gasse mit Brücke (920.000 Euro), Mühlbach-Renaturierung (250.000 Euro), neuer Stadtteich Nord/West (1,4 Millionen Euro), Spielplatz "Arena" (84.000 Euro), Spielplatz "Stadt am Wasser" (288.000 Euro). Gesamtkosten rund vier Millionen Euro.
Bürgermeister Franz Stahl erinnerte, dass Tirschenreuth dieses Konzept schon für die Bewerbung für die Gartenschau 2022 genutzt hätte. Jetzt werde es im Zuge des Programms "Zukunft Stadtgrün" umgesetzt - und mit 60 Prozent bezuschusst. Noch für dieses Jahr hätte die Förderstelle der Regierung der Oberpfalz eine Million Euro zur Verfügung. Eine Unterstützung könnte auch über den Stadtumbau West erfolgen. Die sechs Lose sollten laut Stahl in einem Zuge ausgeschrieben werden, die Realisierung dann in Abschnitten bis Frühjahr 2021 erfolgen. "Die Regierungsvertreter begrüßen diese Maßnahme", baute Stahl auf den Rückhalt der Förderstellen.
Finanzierung machbar
Zu den Zielen gehöre es nicht nur, den "blauen Ring" oder "grünen Gürtel" um die Altstadt zu schließen. Auch sollte die Wohnqualität in der Altstadt eine weitere Aufwertung erfahren. Dazu greife die Stadt zu Anlagen mit hoher Qualität. Als Beispiel verwies der Bürgermeister auf den Spielplatz "Fischers Fritz". "Wir sind wieder Vorreiter", beurteilte Stahl das auffällige Vorhaben der Stadtentwicklung. CSU-Fraktionschef Peter Gold versprach sich von dem Vorhaben eine weitere Attraktivitätssteigerung. Dank der ausgezeichneten Förderung sei die Finanzierung machbar. "Wir begrüßen das Vorhaben rundum!"
Rückhalt kam auch aus den Reihen der Freien Wähler. "Das ist eine Planung aus einem Guss", beurteilte Manfred Zant. Mit dem Inselstreifen würden weniger Sedimente in die Teichfläche kommen, vermerkte Konrad Schedl von den Grünen. Dadurch könnte die Stadt Kosten sparen. Vinzenz Rahn (CSU) sah in dem Vorhaben eine gelungene Fortführung des Fischhofparks und wusste jetzt schon, dass die Fläche dank der Erholungs- und Freizeitbereiche einmal gut angenommen werde.
Anziehungspunkt
Huberth Rosner (CSU) verwies darauf, dass der Rasenplatz im Norden keine Konkurrenz zur Anlage am Freibad darstellen werde. "Das ist ein Anziehungspunkt für die Familien", beschrieb Rosner den Spielplatz. Auf Nachfrage von Angelika Brunner (CSU) versicherte die Architektin, dass auch in trockenen Sommern genügend Wasser in den Teich geleitet werden könnte.
Geschlossen stimmte das Gremium für das Vorhaben. Das Förderverfahren soll auf dieser Grundlage eingeleitet werden.
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