Um einen Einblick in die Arbeit des Jugendrates während der vergangenen Monate zu gewähren, haben sich Mitglieder des Gremiums zu den wichtigsten Fragen geäußert.
ONETZ: Welche Probleme ergaben sich für den Jugendrat seit Anfang der Corona-Pandemie?
Lena Mayerhöfer (1. Sprecherin):: "Die Situation war bzw. ist für uns schon eine kleine Herausforderung.Wir dachten anfangs, die Situation bessert sich bestimmt bald und man könnte wieder den Regelbetrieb aufnehmen und dort weitermachen, wo man aufgehört hat. Aber da täuschten wir uns. Wir sagten deshalb erstmal alle geplanten Programmpunkte ab. Aber es musste ja auch weiter gehen. Den Draht zu halten innerhalb des Gremiums und vor allem zu den Jugendlichen, die nicht im Gremium sind, war nicht immer einfach. Wir hatten bereits einige Konzepte für Veranstaltungen angelegt, die wir dann wieder in die Schublade legten. So mussten wir als Jugendrat umdenken und uns andere, coronakonforme Ideen einfallen lassen. Wir haben in dieser Zeit viel gelernt. Am wichtigsten war uns aber stets, kein Risiko bezüglich der Bildung eines Infektionsherdes einzugehen, weshalb es um unser Gremium kurzzeitig auch mal ruhiger wurde. Der Kontakt innerhalb brach aber nie ab."
ONETZ: War Brainstorming während der Pandemie möglich?
Lukas Übelacker (2. Sprecher):: "Zu Beginn der Pandemie waren wir alle aufgrund des Lockdown mit uns selbst beschäftigt und mussten uns erst an die neue, außergewöhnliche Situation gewöhnen. Nach kurzer Zeit mit wenig sozialem Kontakt spürte aber jeder, dass diese Geselligkeit den jungen Menschen fehlt. Dadurch war es für uns ein wichtiges Anliegen, digitale Besprechungen durchzuführen, um uns über die aktuelle Situation austauschen zu können. Dabei stellte man fest, dass diese Zeit für uns zur Orientierung dient. Durch diverse virtuelle Diskussionen und Gespräche konnten wir viele Ideen sammeln und zum Teil bereits planen. Trotz der schwierigen Phase fand jeder Zeit, sich Gedanken über neue Projekte zu machen welche wir, so weit wie möglich, gerne sofort ausführen möchten."
ONETZ: Wie hat es der Jugendrat geschafft, in Kontakt zu bleiben?
Isabella Rosner (Mitglied des Gremiums):: "Leider war es aufgrund des Lockdowns unmöglich, uns bei den regulären Sitzungen zu treffen. Zum Glück konnten wir aber alle durch verschiedene Plattformen virtuell in Kontakt bleiben und mit diesen Hilfsmitteln Besprechungen halten. Als sich die Zahlen gebessert hatten, konnten wir uns sogar bei zwei Sitzungen, unter Einhaltung aller Vorschriften, wieder persönlich treffen."
ONETZ: Welche Projekte waren eigentlich geplant?
Lukas Eckert (Schriftführer):: "Die Aktionen wären sehr vielfältig gewesen. So hätten wir eine Fahrt in den Trampolinpark nach Hof organisiert. Außerdem wäre eine große Feier mit Foodtrucks, Skate-Contest, Basketballturnier und vielem mehr, bezüglich der Einweihung des neuen Areals am Spielfeld der Begegnung gedacht gewesen. Diese konnte dann leider nur im kleinen Rahmen zusammen mit dem Stadtrat und dem Stadtmarketing stattfinden. Am selben Ort hätte in den Sommerferien auch unser Ferienprogramm in Form eines Spielenachmittags stattfinden sollen. Vom zweiten Bürgermeister, Peter Gold, wären wir auch zu einer Mehrtagesfahrt nach Paris eingeladen worden. Und schließlich soll auch der Besuch und der Austausch mit dem Jugendrat in unserer Partnerstadt, Lauf an der Pegnitz, der für Mitte Mai vorgesehen gewesen wäre, nicht unerwähnt bleiben."
ONETZ: Was konnte letzten Endes wirklich stattfinden?
Peter Stahl (Mitglied des Gremiums):: "Zum Glück konnten wir unsere monatlichen Sitzungen trotzdem halten. Diese waren meist online und später dann auch im Kettelerhaus. Die Kommunikation war dadurch weiterhin gut und auch der Spaß und das Zugehörigkeitsgefühl gingen so nicht verloren. Zudem wurde in der Zeit, in der die Auflagen wieder etwas geringer waren, der neue Tischtennisplatz mit Fitnessgeräten und Sitzgelegenheiten eingeweiht. Da waren wir als Jugendrat auch dabei und am Tag davor säuberten wir natürlich noch den Bereich um das Areal. Auch haben wir ein Online-Fotorätsel „Wie gut kennst du deine Stadt?“ über Instagram und Facebook erstellt. Die Ergebnisse und Teilnahmen waren wirklich toll, dies wurde mit regionalen Eisgutscheinen belohnt."
ONETZ: Was steht jetzt noch auf eurer Liste?
Simon Mehler (Mitglied des Gremiums):: "Zunächst ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die Jungbürgerversammlung am 14. November 2020 stattfindet. Dieses Jahr ist diese als Online-Veranstaltung geplant. Darüber hinaus wollen wir mit allen Mitgliedern des Jugendrats Tirschenreuth Ende November die ehemalige Fronfeste besichtigen, falls dies stattfinden kann. Auch planen wir wieder eine Umfrage unter den Jugendlichen der Stadt. Bei sich verbessernden Corona-Zahlen würden wir außerdem gerne weitere abgesagte Programmpunkte nachholen, wie beispielsweise ein Treffen mit der Selbsthilfegruppe Behinderte und Nichtbehinderte. Oder realistischer gesehen erstmal wieder eine normale Sitzung halten."
ONETZ: Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf die Arbeit des Jugendrates?
Sebastian Wiedemann (Jugend- und Sportbeauftragter):: "Viele Veranstaltungen mussten leider abgesagt werden und der physische Kontakt zu den Mitgliedern und zu den Jugendlichen der Stadt konnte kaum stattfinden. So war meine erste Sitzung, in der ich als neugewählter Jugendbeauftragter mit dabei war, online. Da fehlte mir einfach das persönliche Vorstellen und Kennenlernen. Aber auch ein Austausch mit anderen Jugendräten war nur in Form von Mails und Videokonferenzen möglich. An Ideen fehlte es dem Jugendrat aber nicht. Bei all den Veranstaltungen und Treffen, die wir trotzdem durchführen konnten, war für uns die AHA-Regel ein ständiger Begleiter. Gerade der Jugendrat mit Vorbildfunktion wollte hier keinesfalls ein Risiko einer eventuellen Infektionsausbreitung eingehen."
Jungbürgerversammlung am Samstag online
Nachdem Veranstaltungen im November nicht stattfinden dürfen, wird die diesjährige Jungbürgerversammlung online über die Bühne gehen. Termin ist an diesem Samstag, 14. November, um 17 Uhr. Um teilzunehmen, genügt eine E-Mail an jugendrat-tirschenreuth[at]t-online[dot]de, um den Einladungslink zu erhalten. Alle Jugendlichen und jung gebliebenen Tirschenreuther sind herzlich eingeladen.
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