Wegen der Corona-Pandemie fand der Tourismustag der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald zum ersten Mal virtuell via Livestream satt. Geschäftsführerin und Tourismusreferentin im Landkreis Tirschenreuth, Stephanie Wenisch, führte am Freitag die Teilnehmer durch die Veranstaltung. Interaktiv nahm sie die Menschen vor ihren Computern mittels Chat, Umfragen und anschaulichen Themenschwerpunkten mit. Unter den Teilnehmern waren Vertreter von Kommunen, Museen sowie Gastro- und Hotelbetriebe.
In seiner Begrüßung ging Vorsitzender und Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier darauf ein, dass der Tourismustag eigentlich bereits im Oktober in der Max-Reger-Halle in Weiden geplant war. "Corona fordert uns weiter", erklärte er. Wegen der Pandemie und entsprechender Einschränkungen in der Gastronomie und Hotellerie wurden viele Betriebe schwer gebeutelt. "Es haben aber auch alle neu erfahren, welchen Wert die Region für den Tourismus hat." Aus diesem Grund seien trotz der schweren Zeit viele Betriebe bereit, in den Tourismus zu investieren.
Natur, Kultur und Familien
Dieser Wert soll über ein neues Markenleitbild der Tourismusgemeinschaft transportiert werden. "Damit haben wir uns schon 2019, also vor der Pandemie, beschäftigt", erklärte Stephanie Wenisch. Begleitet wurde dieser Prozess von Tourismusberater Hagen Melzer von der Firma Watt-Multisports. Unter der Überschrift Wald- und Wasserwelten soll der Natur-, Kultur- und Familientourismus neu aufgestellt werden. Dafür sollen bereits vorhandene Potenziale genutzt und noch besser vermarktet werden. So seien in den vergangenen Jahren zwei Entwicklungen zu beobachten gewesen. Es boomen laut dem Experten Rad- und Wanderurlaube ebenso wie Tages- und Kurzreisen. Das Ziel bis 2030: "Der Oberpfälzer Wald soll als das wald- und wasserreiche Mittelgebirge bekannt werden", betonte Melzer.
Erlebnis Wald und Wasser
Dabei gehe es darum, Produkte rund um das Erlebnis von Wald, Teichlandschaften und Oberpfälzer Seenland zu entwickeln. Diese Bereiche sollen den Markenkern der Tourismusgemeinschaft widerspiegeln. Als Beispiele nannte der Berater hier unbeschwerte Freizeitmöglichkeiten wie Baden oder Wassersport, das Schaffen von Angelparadiesen in Bezug auf Erlebnis Fisch oder auch Wellness in Form des Sibyllenbads in Bad Neualbenreuth.
Der Markenkern soll wiederum begleitet werden von weiteren Angebotsschwerpunkten. Dazu zählen das klassische Wandern oder Tagestouren etwa auf dem Goldsteig oder dem Nurtschweg. Weiterhin soll die Oberpfälzer Radwelt zum Top-Produkt avancieren mit Tages- und Familientouren. Das Themenfeld "Stadt.Kultur.Wald" wiederum soll eine Symbiose von städtischen und ländlichen Angeboten erreichen. Im Bereich Familie liege das Hauptaugenmerk auf Tier- und Naturerlebnissen, Urlaub auf dem Bauernhof oder Bildungsangeboten. Zudem ließen sich diese Schwerpunkte mit Kulinarik und Nachhaltigkeit kombinieren. Für das vorgestellte Markenleitbild hat Melzer drei Zielgruppen vor Augen: neugierige Familien, entspannte Aktive und anspruchsvolle Kulturinteressierte. Gemein haben diese etwa, dass sie Natur, Bewegung, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit schätzen. Bis 2030 soll der Wirtschaftsfaktor Tourismus jährlich 1,2 Millionen Übernachtungen, bis zu 11 Millionen Tagesreisen und 415 Millionen Euro touristische Umsätze verbuchen.
Unter die Top 15 Mittelgebirge
Erreicht werden soll das über die Bekanntheitssteigerung der Marke Oberpfälzer Wald überregional wie regional. "Wir wollen unter die Top 15 der deutschen Mittelgebirge", erklärte Melzer. Zudem sollen weitere attraktive Produkte geschaffen und auch die Qualität der Angebote in Form von attraktiven Wegen, klassifizierten Gastgebern und kompetenten Tourist-Informationen verbessert werden. Gefordert sind zudem der Ausbau der Digitalisierung etwa bei den Online-Buchungen von Übernachtungen und Erlebnissen.
Doch welche Aufgaben übernimmt die Tourismusgemeinschaft? Sie entwickelt die Marke Oberpfälzer Wald kontinuierlich weiter. Bisher wird an einem neuen Markendesign und Logo gearbeitet. Im Ausschreibungsprozess befindet sich eine neue Internetseite. Zudem unterstützt sie als koordinierender Partner die touristischen Betriebe und fungiert als Bindeglied von Tourist-Informationen, Kommunen, Werbegemeinschaft, den Tourismusverband Ostbayern, die Bayern Tourismus Marketing GmbH sowie Naturparke, Staatsforsten und Unternehmen anderer Branchen.
Beim virtuellen Tourismustag waren auch die Landräte Andreas Meier (Neustadt/WN) und Thomas Ebeling (Schwandorf) sowie Weidens Bürgermeister Lothar Höher dabei. Sie waren sich einig, dass es passend zum neuen Markenleitbild in der Region viele Attraktionen gibt, die es lohnt weiter zu vermarkten.
Das neue Markenleitbild
- Oberpfälzer Wald als Marke soll kontinuierlich weiterentwickelt werden.
- Wald und Wasserwelten gelten als Markenkern.
- Weitere Themenschwerpunkte sind Wandern, Rad, "Stadt.Kultur.Wald" und Familien.
- Zielgruppen: entspannte Aktive, neugierige Familien und anspruchsvolle Kulturinteressierte
- Top-Produkte sind der Goldsteig und die Oberpfälzer Radl-Welt.
- Ziele bis 2030: 415 Millionen Euro touristische Umsätze; Top 15 der deutschen Mittelgebirge; Oberpfälzer Wald überregional und regional bekannter machen
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