Die Agentur für Arbeit Tirschenreuth meldet erneut einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im April. Im Vergleich zum März waren 81 Menschen weniger arbeitslos. „Die meisten Arbeitsaufnahmen erfolgten vor allem in saisonabhängigen Berufen. Es melden sich verstärkt Arbeitnehmende aus witterungsabhängigen Branchen in Beschäftigung zurück. Aufgrund einiger Freisetzungen verharrt die Arbeitslosigkeit ungefähr auf dem Niveau des Vormonats“, wird Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, in einer Mitteilung zitiert.
Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent verbessert sich der Landkreis Tirschenreuth im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Arbeitslosenquote auf dem gleichen Niveau. Die Zahl der arbeitslosen Personen liegt bei 1.505 Erwerbslosen. 792 offene Arbeitsstellen sind gemeldet.
Chancen für arbeitslose Personen weiterhin gut
800 Männer und 705 Frauen waren im April auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Die Chancen für arbeitslose Personen seien weiterhin gut, zeitnah eine neue Stelle zu finden. Dies gelte insbesondere für diejenigen, die flexibel, weiterbildungsbereit und mobil sind. „Die Bereitschaft und Eignung zur Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen während der Arbeitssuche, aber auch nach Aufnahme einer Beschäftigung sind entscheidend für eine dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt“, sagt Franz. Die Agentur für Arbeit bietet daher auch unabhängig von einer bestehenden oder drohenden Arbeitslosigkeit allen Arbeitnehmern im Erwerbsleben eine kostenlose Berufsberatung zur Orientierung hinsichtlich Qualifizierungsmöglichkeiten an – ein Anruf unter 0800/4555500 genüge zur Terminvereinbarung.
Im Berichtsmonat meldeten sich 323 Menschen neu oder erneut arbeitslos und 504 Personen konnten im gleichen Zeitraum ihre Erwerbslosigkeit beenden. Die Personengruppe der Männer sank im Vergleich zum Vormonat um 105 Personen oder 11,6 Prozent. Im Jahresvergleich stieg diese Zahl um 1,5 Prozent oder 12 Personen. Bei der Personengruppe der ausländischen Arbeitslosen ist ein leichter Anstieg zum Vormonat um 15 Personen oder 3,8 Prozent zu verzeichnen, allerdings ein Absinken zum Vorjahr um 10,1 Prozent oder 46 Personen. Bei Älteren über 55 Jahre ist ein Rückgang im Vormonatsvergleich um – 8,3 Prozent zu verzeichnen.
Weniger gemeldet Arbeitsstellen
Im April waren 792 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber April 2023 ist das ein Rückgang von 218 Stellen oder 21,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 7 Stellen weniger (-0,9 Prozent). Darunter sind laut Franz 763 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Viele Jobangebote verzeichnet der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungsberufe 152 Stellen, weitere 137 Angebote bei den fertigungstechnischen Berufen sowie eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Handelsberufe mit 87 Arbeitsstellen.
Mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung öffnen sich die Türen in eine berufliche Karriere. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 309 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 35 mehr als im Vorjahreszeitraum (+13 Prozent). Zugleich gab es 765 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 95 Personen (+14 Prozent).
Ende April waren 107 Bewerber noch unversorgt und 403 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+10 Personen oder +10 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls größer (+36 Personen oder +10 Prozent).
Neues Gesetz
Zum 1. April traten Neuregelungen des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (AWBG) in Kraft. Zentrale Inhalte sind laut der Mitteilung neben der Reform der Weiterbildungsförderung Beschäftigter und der Einführung eines Qualifizierungsgeldes auch die Ausbildungsgarantie.
Ziel der Ausbildungsgarantie ist es, allen jungen Menschen ohne Berufsabschluss den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Ausbildung zu ermöglichen. Die Ausbildungsgarantie sei dabei kein singuläres Ausbildungsstellenangebot, sondern setze sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Sie umfasst Beratungs- und Unterstützungsangebote, angefangen bei der beruflichen Orientierung und Beratung, bis zu Hilfen bei der Aufnahme und für den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung.
Ab April fördern Agenturen für Arbeit und Jobcenter Praktika zur Berufsorientierung in Betrieben. Dabei können auch notwendige Kosten, wie zum Beispiel Fahrt- oder Unterkunftskosten übernommen werden. Intensive Beratung zur Berufsorientierung und Berufswahl ergänzen dieses Förderinstrument.
Als drittes Element der Ausbildungsgarantie treten zum 1. April neue Regelungen bei der Einstiegsqualifizierung in Kraft. Sie kann nun in Teilzeit absolviert werden und die Mindestdauer wird von sechs auf vier Monate verkürzt. So können mehr Jugendliche und Betriebe die Einstiegsqualifizierung nutzen, beispielsweise auch mehr Menschen mit Behinderungen. Das trage laut Mitteilung "einem inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Rechnung".




















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