Für den Winterdienst auf den 216 Kilometern Kreisstraßen ist der Kreisbauhof des Landkreis Tirschenreuth zuständig. Das bedeutet: "Wetterradar verfolgen, Straßen kontrollieren, die Temperaturen im Auge behalten und im Zweischichtsystem arbeiten“, wie es Landratsamt-Pressesprecher Walter Brucker beschreibt. An Maschinen stehen neben zwei landkreiseigenen Lastwagen und drei Unimog auch drei Fuhrunternehmer mit zusammen vier Fahrzeugen bereit.
Die Einsatzzentrale ist von 2.30 bis 12 Uhr (Frühschicht) und von 12 bis 22 Uhr (Spätschicht) besetzt. Danach übernimmt die sogenannte Rufbereitschaft, um bei Unfällen oder sonstigen Ereignissen erreichbar zu sein. Laut Brucker hat die Corona-Pandemie auf den Kreisbauhof noch keine größeren Auswirkungen gehabt, aber die Arbeitseinteilung und die Trennung des Dienstpersonals erschwere die Arbeit.
Zwei Klimazonen
"Durch unsere zwei Klimazonen im Landkreis haben wir oft unterschiedliche Wetterverhältnisse. Im Osten am Grenzkamm kämpft das Personal mit Schneeverwehungen, während im Westen im Bereich des Steinwalds ergiebige Schneefälle Probleme bereiten", erläutert Brucker. Der Kreisbauhof hat in den vergangenen Tagen im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Neusorg beispielsweise aus einigen Ortschaften die vorhandenen Schneemassen im Bereich der Kreisstraßen "aufnehmen und ausfahren" müssen. Dabei unterstützte auch ein örtliches Fuhrunternehmen. Eine bekannte Stelle für Schneeverwehungen sei auch Pilgramsreuth an der Kreisstraße TIR 13. "Dort ist oft die Schneewand so hoch, dass die Leitpfosten unter der Schneedecke verschwinden."
Dienststellenleiter Martin Weiß ist stolz auf sein 22-köpfiges Bauhofpersonal: "Ohne diese enorme Arbeitsbereitschaft und die zusätzliche Mehrarbeit an Überstunden im Winterdienst wären unsere Straßen nicht in so einem guten Zustand." Seit Dezember hat das Winterdienstpersonal 2376 Räum- und Streustunden geleistet.
Zwei Salzhallen
Lieferschwierigkeiten von Streusalz gebe es aktuell nicht: Die Salzhalle in Tirschenreuth hat eine Lagerkapazität von 2000 Tonnen. Dieses Salz wird im Frühbezug geliefert, 300 Tonnen sind zusätzlich für den Winterbezug reserviert. In Ebnath hat der Landkreis eine Außenstelle mit einer kleinen Salzhalle. Dort sind 80 Tonnen untergebracht und im Winterbezug 300 Tonnen auf Abruf.
Wenn der Räum- und Streueinsatz beendet ist, ist aber für das Personal noch lange kein Dienstschluss. Es kontrolliert die Leiteinrichtungen und säubert sie, wenn es erforderlich ist. Das Team befreit auch Busbuchten und Gehwege auf den Brücken von Schnee und Eis. Es schaufelt wichtige Einlaufschächte frei, um bei Tauwetter den schnellen Ablauf von Schmelzwasser zu gewährleisten. Außerdem reparieren die Mitarbeiter Frostaufbrüche im Straßenbereich mit Kaltasphalt. Und genauso liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Raureif. Dieser führt oft zu abbrechenden Ästen und durch die enorme Eislast zu vereinzelt umstürzenden Sträuchern und Bäumen.
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