Vor 50 Jahren, am 1. September 1975, begann für zwölf Lehrlinge die Ausbildung bei der Leistritz AG in Trabitz: Grund genug, sich am Ort des „beruflichen Startschusses“ zu einem gemütlichen Treffen zusammenzufinden und dabei auch an der einstigen Lehr- und Arbeitsstätte auf Spurensuche zu gehen. Gern erinnerten sich die Jubilare an ihre Ausbilder Gerhard Schmetzer, Hans Veigl und Willi Patz. Es gab einen Ausbildungs- und Durchlaufplan, der den Berufsstartern Disziplin und Sorgfalt abverlangte. Die ersten Monate wurden zur sogenannten Grundausbildung in der Lehrwerkstatt verbracht, danach ging es in die jeweiligen Abteilungen. So war man während der Ausbildungszeit nicht nur in der Lehrwerkstatt „abgeschottet“, sondern sammelte Erfahrung in der Stanzerei, Rohrbiegerei und Schweißerei, beim Werkzeug- und Maschinenbau und in etlichen weiteren Arbeitsfeldern.
Die Ausbildung wurde bei der Firma Leistritz schon immer großgeschrieben. Bereits 1942 wurden in der Firma Lehrlinge aufgenommen. Ein Lehrling (Stift) pro Lehrjahr war anfangs die Regel, doch diese Zahl steigerte sich im Laufe der Zeit auf regelmäßig etwa zwölf Lehrlinge pro Ausbildungsjahr. Einmal wagten sich sogar 20 „Azubis“ auf den Berufsweg, doch das blieb eine Ausnahme. Recherchen ergaben, dass bis zur Schließung des Werkes vor neun Jahren mehr als 500 junge Menschen die Ausbildung bei Leistritz absolviert haben.
1979 wurde bei Leistritz erstmals ein Mädchen in der mechanischen Abteilung eingestellt und erfolgreich zur Werkzeugmacherin ausgebildet. Nach dieser positiven Erfahrung begannen immer öfter weibliche Auszubildende im mechanischen und später auch im kaufmännischen Bereich ihre berufliche Laufbahn. Nach einem kurzen Treffen bei der Firma, wo vor einem halben Jahrhundert alles begann, verbrachte man im Sportheim in Trabitz beim Austausch mancher Erinnerungen noch einige schöne Stunden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.