Mit Horst Eckert hatte der Kulturkreis Pressath einen alten Bekannten nach Trabitz geladen. Der 61-Jährige ist in Pressath aufgewachsen und war darum schon öfter für Lesungen zu Besuch. Darum wollte er dieses Mal eigentlich etwas Neues erzählen und nicht, wie er zum Schreiben von Krimi-Romanen kam. "Ich habe mich oft über die Sprache in Büchern geärgert und mir dann überlegt, wie ich das formulieren würde", berichtet er. Eine Stimme im Kopf forderte ihn dann auf, wenn er sich einbilde das besser zu können, es auch zu tun. Mittlerweile ist er bei 17 Romanen angekommen.
Das neueste Buch "Im Namen der Lüge" beschäftigt sich mit dem Verfassungsschutz und Verschwörungstheorien. Eckert erklärt, der damalige NSU-Skandal habe ihn gepackt: "Das war so monströs, da musste ich drüber schreiben." Er wusste nur lange nicht, wie er den Einstieg in die Thematik finden könnte. Am NSU gab es so viele Ungereimtheiten, die ihn faszinierten. Die beiden Haupttäter waren von der Polizei in einem Wohnwagen festgenagelt worden. Dann erschoss einer den anderen, steckte den Wohnwagen in Brand und richtete sich selbst: "Bei der Autopsie wurden aber keine Rauchspuren in der Lunge gefunden."
Anschließend wurden Akten vom Verfassungsschutz vernichtet, ein Beamter wurde in die Behörde von Walter Lübcke versetzt. Der Regierungspräsident wurde 2015 von Rechtsextremen erschossen. Eckert spannt den Bogen weit und hinterfragt Zusammenhänge. Er stellte sich und die Zuhörer vor die Frage: "Wen schützt der Verfassungsschutz wirklich?" Kein Wunder, dass das Thema in begeistert.
"Im Namen der Lüge" ist das vierte Buch über Vinzenz Ché Veih, dem Leiter des Kriminalkommissariat 11. Er bekommt Besuch einer alten Bekannten, aus linksextremen Kreisen. Kurz darauf wird die Frau tot im Kofferraum eines verunglückten Wagens gefunden. Spuren führen ihn in die rechte Szene.
Neu ist dagegen Melia Khalid, Leiterin des Referats für Linksextremismus. Ihr wird ein Geheimpapier zugespielt, nach dem eine vierte Generation der RAF aufgebaut werden soll. Doch sie zweifelt an der Echtheit des Papiers. Ihre Recherchen führen sie zu einem ehemaligen Informanten, der heute eine linke Buchhandlung betreibt. Und genau dort, taucht dann die Überbringerin des Papiers auf. Mit verschiedenen Leseproben verlieh Eckert seiner Geschichte Leben. Dem Autor war anzumerken, dass er Spaß am Lesen und Schreiben hat. Wie sich die Intrigen in seinem Buch aber weiter entspinnen, wollte er dann schließlich aber nicht verraten.
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