Der Wasserlauf der Creußen soll geändert werden. Ziel der Wasserbauer ist der ökologische Umbau des Gewässers II. Ordnung mit Herstellung einer intakten Gewässerlandschaft. Besonders die 1962 in der Flurbereinigung direkt unterhalb von Tremmersdorf errichtete Wehranlage ist für die Wasserbauexperten ein Hindernis, den Wasserlauf den heutigen Anforderungen anzupassen.
Vor der Wehranlage staut das Wasser in der Ortsbereich zurück. Die dadurch verringerte Fließgeschwindigkeit beschleunigt Verlandungen und beeinträchtigt die Fischwanderungen.
Ausbaggern nicht nachhaltig
Probleme, die es auch auf Drängen der Gemeinde Speinshart zu meistern gilt. In der Vergangenheit waren es Entlandungsmaßnahmen. Doch das wiederkehrende Ausbaggern eines Fließgewässers passe nicht mehr in die heutige Zeit und stelle keine nachhaltige Strategie dar, so die Feststellung von Christian Götz, Fachbereichsleiter beim Wasserwirtschaftsamt Weiden. Die Schlussfolgerung des Behördenvertreters ist ein ökologischer Ausbau der Creußen bei gleichzeitiger Verbesserung der Strömungsverhältnisse durch eine Einengung des Wasserbettes. Als gesichert gilt die weitere Anbindung des Mühlgrabens.
Info über nächste Schritte
Wasserwirtschaftsamt und die Projektverantwortlichen des Planungsbüros Schlegel aus München wollen nun in Fortsetzung von Versammlungen, Ortsterminen und einer Anwohnerbefragung und nach der Abstimmung der Vorplanung mit dem Gemeinderat über die nächsten Schritte des Planungsprozesses hin zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung informieren.
„Sie beinhaltet die weitere flächenscharfe und detaillierte Ausgestaltung der angesprochenen Themen“, betonte Christian Götz und versprach eine enge Abstimmung mit der Gemeinde und mit den Anwohnern.
Vorschläge der Bürger
Ein druckfrischer Flyer des Amtes informiere über den Projektstand und ermuntere die Einwohnerschaft, am weiteren Planungsprozess mitzuwirken. „Vor allem hinsichtlich der Positionierung und Ausgestaltung der genutzten Uferflächen an der Creußen wünschen wir uns die Vorschläge und Anregungen der Bürger“, betonte Sachgebietsleiter Christian Motz.
Der Flyer beginnt mit einer Darstellung der aktuellen Situation des Creußen-Durchflusses mit seinen Verlandungszonen bei Tremmersdorf, begründet die Notwendigkeit eines naturnahen Gewässers und erläutert Maßnahmen zur besseren Erlebbarkeit. Aufschluss gibt der Prospekt auch über die Planungen im Freizeit- und Erholungsbereich, über einen funktionierenden Fischaufstieg am Wehr und über das Konzept zur Sicherstellung einer Mindestwassermenge für den Mühlbach. Weitere Ideen präsentieren Planer und Wasserwirtschaftsamt zur Förderung der Artenvielfalt und des Lebensraumes der Tierwelt. Das Leben an und mit der Creußen als charmante und naturverbundene Erholungsbereiche wird durch Fallbeispiele aus Berching und Vilseck ergänzt.
Workshop geplant
Vorausgesetzt, die Corona-Infektionsschutzbestimmungen erlauben ab Mai wieder öffentliche Versammlungen, lädt das Wasserwirtschaftsamt in Absprache mit der Gemeinde zeitnah zu einem Workshop ein. Angedacht ist zunächst der 8. Mai. Geplant ist ein Diskussionsforum mit der Bürgerschaft auf der Festwiese in Tremmersdorf. Der Flyer soll in den kommenden Tagen an alle Haushalte in Tremmersdorf verteilt werden und liegt anschließend auch in der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach aus.
Die Creußen
- Quelle: Nahe Altencreußen bei Prebitz im Kreis Bayreuth
- Länge: etwa 35 Kilometer
- Verlauf: im Kreis Neustadt durch die Gemeindebereiche Kirchenthumbach, Schlammersdorf, Vorbach, Speinshart, Eschenbach, Trabitz und Grafenwöhr
- Mündung: in die Haidenaab; das Wasser fließt über Naab und Donau zum Schwarzen Meer















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