Trippach bei Weiherhammer
30.05.2023 - 09:44 Uhr

Trippacher feiern 70 Jahre St.-Andreas-Kapelle

Fast auf den Tag genau 70 Jahre nach der Einweihung der St.-Andreas-Kapelle in Trippach feierte Weihbischof Josef Graf am Pfingstmontag den Pontifikalgottesdienst. In der Predigt wählt der Geistliche deutliche Worte.

Vor 70 Jahren ist die St.-Andreas-Kapelle in Trippach geweiht worden. Mit einem festlichen Gottesdienst mit Weihbischof Josef Graf, Pfarrer Thomas Kohlhepp und Pfarrvikar Robert Amandu wird das am Pfingstmontag gefeirt. Von der Kapelle zogen Vereine und Verbände aus Neunkirchen, Trippach sowie die Feuerwehr Weiherhammer und Gemeinderäte mit den Geistlichen von der Kapelle hinunter zur Festwiese am Fuße des idyllischen Bergsatteldorfs.

Die Stadtkapelle Grafenwöhr begleitete auch den Gemeindegesang zur Eucharistiefeier. "Heute dürfen wir uns miteinander freuen, dass auch bei uns in Trippach seither das kleine, aber feine Gotteshaus im Dorf steht" sagte Pfarrer Kohlhepp in seinem Willkommensgruß. Er erinnerte an die 20 Dorfbewohner, die mit dem damaligen Pfarrer Johann Bauer beschlossen hatten, eine Kapelle zu bauen. Dieses Bild heute zeige, dass es sich hier um eine lebendige Gemeinde handle, lobte der Weihbischof das aktive Dorf. "Jetzt wollen wir die Sonne auch ins Herz bekommen." Die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die wir alle bräuchten, und die verzehnfacht, dann passe es ja zu den 70 Jahren - für eine Kirche eher ein Kindergeburtstag, sagte Graf. Die Bedeutung der Kirche auf den sozialen Bereich, die Denkmal- und Brauchtumspflege zu reduzieren, wäre wohl zu wenig. Die Kirche müsse heute mit anderen "Anbietern" konkurrieren und deshalb noch tiefer gehen, weil es um die Botschaft Jesu gehe. Die Kirche müsse erst mal Raum sein, wo man sich von Gott ansprechen lasse, auch Raum der Diskussionen.

Man möchte heute Jesus und die Kirche voneinander trennen, Jesus ja - Kirche nein, und wolle eine Kirche nach privatem Geschmack, fuhr der Prediger fort. Das Ja zur Kirche sei heute nicht leicht. Graf sparte die schwerwiegenden Verfehlungen der Kleriker dabei nicht aus. Seine Bitte: "Halten Sie der Kirche die Treue und bewahren Sie sich diese im Glauben, denn die Kirche hat etwas zu geben, was die Welt nicht geben kann!" Augenzwinkernd meinte der Weihbischof angesichts der vielen Ministranten auf der Festwiese: "Das wär mal ein schöner Platz für eine Primiz!"

Möge die St.-Andreas-Kapelle weiterhin ein Ort der Zusammenkunft und des Glaubens sein." Mit diesen Worten gratulierte der neue Zweite Bürgermeister Julian Kraus zum bedeutenden Ereignis, ehe er im Namen der Gemeinde Weiherhammer eine Spende für das Kleinod übergab.

Im Te Deum pries das Volk Gott, ehe Pfarrer Kohlhepp zum großen Dank anhob. In diesen schloss er die ermutigenden Worte des Weihbischofs ebenso ein wie die an der Organisation und Vorbereitung mit viel Fleiß Beteiligten und alle, die im Dienste der Kirche wirken. "A gscheite Kirwa braucht Seelennahrung und Körperstärke", lautete Kohlhepps Einladung ins Zelt. Nach dem delikaten Mittagessen warteten die Frauen mit traumhaften Kuchen- und Torten-Kreationen auf. Bis in den späten Nachmittag wurde das vom Gemeinschaftsgeist geprägte Jubiläum gebührend gefeiert.

 
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