In Truisdorf bei Neukirchen (Sulzbach-Rosenberg) ist am Freitagabend, 11. März, gegen 20 Uhr eine Stallung in Brand geraten. Die Besitzer des landwirtschaftlichen Anwesens hatten Glück im Unglück: Obwohl der Stall direkt an das Wohnhaus angrenzt, konnte ein Übergreifen der Flammen verhindert werden. Mehr als 190 Einsatzkräfte waren zur Bekämpfung des Feuers angerückt.
Darunter die Feuerwehren aus Sulzbach, Rosenberg, Neukirchen, Illschwang, Hartmannshof, Holnstein, Edelsfeld, Hahnbach, Röckenricht, Sigras, Sunzendorf und Trondorf sowie die Fachgruppe Drohne.
Schlechte Wasserversorgung
Doch weshalb gleich so viele? "In dem Ortsteil besteht eine ziemlich schwache Wasserversorgung, das wussten wir. Deshalb haben wir mehrere Fahrzeuge alarmiert, um entsprechend Löschwasser an die Einsatzstelle bekommen", erklärt Einsatzleiter Hans Sperber. Eine besondere Schwierigkeit. Doch es zeigte sich, dass die Feuerwehrkräfte genau richtig reagiert hatten. "Das Wasser, das die Löschfahrzeuge mitgebracht haben, hat optimal ausgereicht", berichtet der Kreisbrandinspektor. "Wir hätten auch noch eine Leitung legen können über eine längere Schlauchstrecke, aber das war dann nicht mehr erforderlich."
Personen wurden nach Polizeiangaben zufolge nicht verletzt. Durch die direkte Nähe des brennenden Stalles zum Wohnhaus sei die Lage im ersten Moment durchaus kritisch gewesen. "Es war schon ein offener Dachstuhlbrand, also das Dach war schon an ein paar Stellen nach oben durchgebrannt", sagt Sperber. "Aber wir haben mit der Drehleiter aus Sulzbach frühzeitig eine Art Riegelstellung aufgebaut zwischen Wohnhaus und Stall. So konnten wir das Ausbreiten des Feuers in Richtung Haus verhindern."
Kälber werden gerettet
Auch die im Stall untergebrachten Tiere wurden gerettet. Die 50 Kälber wurden vorübergehend in eine Maschinenhalle getrieben. "Es kam dann auch noch am Freitagabend ein Veterinär zur Untersuchung. Meines Wissens nach haben es alle überlebt und keines der Kälber ist zu Schaden gekommen", erzählt Hans Sperber. Neben dem Tierarzt, den Feuerwehrleuten und der Polizei war vorsorglich auch das BRK vor Ort. Außerdem der Fachberater THW sowie die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung. Die Brandursache sowie die genaue Schadenssumme sind derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen, das teilte die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg am Sonntag mit.
Der glimpfliche Ausgang des Einsatzes hat für den Kreisbrandinspektor zwei Gründe: "Der Brand wurde frühzeitig erkannt und in der Erstalarmierung sind schon sehr viele Einsatzkräfte gekommen. Gerade die ersten Minuten sind einfach sehr entscheidend." So gesehen sei der Freitagabend laut Sperber fast schon der "ideale Alarmierungszeitpunkt" gewesen. "Wenn man das überhaupt so sagen kann." Bis auf Schichtarbeiter seien da nämlich die meisten Freiwilligen verfügbar. "Und Corona geschuldet sind ja auch noch nicht so viele Veranstaltungen." In solch einem Fall sei das natürlich gut, weil innerhalb kürzester Zeit viele Einsatzkräfte greifbar sind. "Unter der Woche hätte das sicherlich ganz anders ausgeschaut."
110, 112 oder 116117: Wann wähle ich welche Notrufnummer?
"In dem Ortsteil besteht eine ziemlich schwache Wasserversorgung, das wussten wir. Deshalb haben wir mehrere Fahrzeuge alarmiert, um entsprechend Löschwasser an die Einsatzstelle bekommen."
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